.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
René Jean-Marie Joseph Guénon, der sich nach seiner Annahme
des
Islam Abdel Wahid Yahia nannte, war ein französischer
Metaphysiker und Schriftsteller. Guénon gilt als Begründer der
Traditionalistischen Schule.
Er wurde am 15. November 1886 in Blois in einer
katholischen Familie geboren. Sein Vater war Architekt. Als
Junge war Guénon so schwächlich, dass er jahrelang zu Hause
unterrichtet wurde. Erst mit zwölf Jahren besuchte er eine
öffentliche Schule. Nach deren Abschluss 1903 begann Guénon in
Paris Mathematik zu studieren, verlegte sich schließlich aber
auf die Philosophie.
Er wurde im Jahre 1912 von
Ivan Agueli in die Tariqa
Schadhiliyya initiiert und nahm den
Islam
und den Namen Abdulwahid Yahya an.
Guénon war zu diesem Zeitpunkt 26 Jahre alt und hatte sich in
diversen okkultistischen und freimaurerischen Zirkeln bewegt;
er erhielt auch Einweihungen in indische und taoistische
Lehren. Im selben Jahr heiratete er (katholisch) Berthe Loury.
Kurz darauf begann er in einer antifreimaurerischen
Zeitschrift zu publizieren und Studien über die christliche
Symbolik, Ikonographie und Dante zu betreiben. 1917 war er ein
Jahr in
Algerien und lehrte dort Philosophie. Seine abgelehnte
Dissertation über die Lehren des Hinduismus und sein erstes
Buch gegen die Theosophie wurden 1921 fertig.
Der
Sufismus Guénons blühte im Verborgenen und wenige dürften
davon gewusst haben, bevor er 1930, nach dem Tod seiner
französischen Frau, nach
Ägypten reiste, um in
Kairo
Schriften von
Mystikern zu studieren. Bald hatte Guénon die arabische
Kleidung übernommen und beherrschte die Sprache vollkommen. Er traf dort den
Scheich der
Schadhiliyya Salama Hassan ar-Radhi und später
Scheich Muhammad Ibrahim. 1934 heiratete er dessen Tochter
Fatma Hanim, die ihm während seines Lebens zwei Töchter und
einen Sohn gebar (ein zweiter Sohn kam erst nach seinem Tod
zur Welt). Guénon war in
Ägypten häufig umgezogen, lebte aber zumeist im Zentrum
Kairos,
dann in Doki, ab 1946 fest in
Kairo.
Im Jahre 1949 wurde ihm die ägyptische Staatsbürgerschaft
verliehen. Am 7. Januar 1951, um 23.00 Uhr Ortszeit, starb er
im Alter von 64 Jahren in
Kairo.
Es heißt dass das letzte von ihm ausgesprochene Wort "ALLAH"
war.
Guénon hat ein breit gefächerten Werk hinterlassen. Dazu
gehören:
 | Introduction générale à l'étude des doctrines Hindoues.
1921 |
 | Le Théosophisme: Histoire d'une pseudo-religion. 1921
|
 | L'erreur spirite. 1923 |
 | Orient et Occident. 1924 |
 | L'homme et son devenir selon le Vedânta. 1925 |
 | L'ésotérisme de Dante. 1925 |
 | Le Roi du Monde. 1927 - o dt. Ausgabe: Der König der
Welt. O. W. Barth, Planegg 1956 |
 | La crise du monde moderne. 1927 - dt. Ausgabe: Die
Krisis der Neuzeit. Hegner, Köln 1950 |
 | Autorité Spirituelle et Pouvoir Temporel. 1929 |
 | Saint-Bernard. 1929 |
 | Le symbolisme de la croix. 1931 - dt. Ausgabe: Die
Symbolik des Kreuzes. Freiburg 1987 |
 | Les états multiples de l'Être. 1932 - dt. Ausgabe:
Stufen des Seins. Die Vielzahl der Welten, Freiburg 1987 |
 | La metaphysique orientale. 1939 |
 | Le règne de la quantité et les signes des temps. 1945
|
 | Aperçus sur l'initiation. 1946 |
 | Les principes du calcul infinitésimal. 1946 |
 | La Grande Triade. 1946 |