Abdülbaki Gölpinarli
Dr. Abdülbaki Gölpinarli

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englisch: Abdülbaki Gölpinarli

12.1.1900 - 25.8.1982 n.Chr.

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Dr. Abdülbaki Gölpinarli (Gölpınarlı) gilt als einer der größten Islamwissenschaftler des 20. Jh. und großer türkischer Gelehrter, der viele Aleviten zurück zur Schia geführt hat. Er gilt zudem als Historiker, Iranologe und Spezialist für Fragen im Bereich der Mystik.

Eigentlich hieß er Mustafa Izzet Baki und wurde am 12.1.1900 n.Chr. in Istanbul geboren. Sein Vater war der Journalist und Anhänger eines Ordens, der sich auf Dschalaleddin Rumi bezieht (Mevlevi) und nannte seinen Sohn stets Abdülbaki. Aufgrund des frühen Ablebens seines Vaters konnte er sein Studium zunächst nicht abschließen und verdiente sich seinen Unterhalt als Grundschullehrer. 1930 beendete er sein Studium der Literaturwissenschaft an einer Universität in Istanbul (Darülfünunu Edebiyat Fakültesi) und lehrte dann in Gymnasien in Konya, Kayseri, Balikesir, Kastamonu sowie an dem Haydarpascha Gymnasium in Istanbul. Seine Lehrerfolge brachten ihm auch Lehraufträge an Universitäten. 1945 wurde er aufgrund eines Strafverfahrens gegen ihn zehn Monate im Gefängnis festgehalten. 1949 trat er auf eigenen Wunsch in Frührente. Aber auch danach verband ihn sehr viel mit Konya, zumal er dem Mevlevi-Orden sehr nahe stand oder sogar dazu gehörte. Ein Foto aus dem Jahr zeigt ihn als Scheich einer Sema der Tanzenden Derwische.

Sowohl in seinen Berufsjahren als auch danach hat er zahllose, teilweise sehr wertvolle Werke verfasst. Eine der wohl besten Übersetzungen des Heiligen Qur'an ins Türkische stammt aus seiner Feder.

Zu seine Werken gehören:

bulletMelâmilik ve Melâmiler (1931) über den mystischen Orden der Melamis
bulletKaygusuz-Vizeli Alâeddin'den (1933)
bulletTıp İlmi ve Meşhur Hekimlerin Maharetleri (Wissenschaft der Medizin und Errungenschaften berühmter Ärzte, 1936)
bulletYunus Emre, Hayatı, Sanatı, Şiirleri (Das Leben des Yunus Emre, seine Werke und Gedichte), das war die Dissertation von Gölpinarli 1936. Das Buch wurde 1986 in der sechsten Auflage gedruckt.
bullet Yunus Emre ile Âşık Paşa ve Yunus'un Batıniliği (1941) Gedichtbände großer Mystiker
bulletDie Übersetzung des Mesnevi von Dschalaleddin Rumi (1941-46, 6 Auflagen)
bulletPir Sultan Abdal (1943 zusammen mit P. N. Boratav)
bulletDivan von Yunus Emre (1943, in zwei Bänden)
bulletFuzuli Divanı (1948)
bulletNedim Divanı (1951)
bulletMevlânâ Celaleddin (1951) über das Leben des Dschalaleddin Rumi
bulletMevlânâ'dan sonra Mevlevilik (1953) über den Orden von Dschalaleddin Rumi nach dessen Ableben.
bulletŞeyh Galip, Hayatı, Sanatı, Şiirleri (1953) über das Leben von Scheich Galip
bulletNailî-i Kadim, Hayatı, Sanatı, Şiirleri (1953) über das Leben von Frau Naili
bulletKaygusuz Abdal-Hayatı-Kul Himmet (1953)
bulletNesimî-Usulî-Ruhî (1953)
bulletDivan Şiiri (1954-55, 4 Bände)
bulletKuran-ı Kerim ve Meali, (Übersetzung des edlen Qur'an und Erläuterung) (1955)
bulletMenâkıb-ı Hacı Bektaş-ı Veli (1958) über Hadschi Bektasch Veli
bulletOniki Imam (Die zwölf Imame, 1958)
bulletNasreddin Hoca (1961)
bulletYunus Emre ve Tasavvuf (Yunus Emre und Mystik, 1961)
bulletMevlevi Âdap ve Erkânı (1963) über die Moralvorstellungen Dschalaleddin Rumis
bulletAlevî, Bektaşî Nefesleri (1963) über Aleviten und ihre Beziehung zu Hadschi Bektasch Veli
bulletYunus Emre, Risâlat al-Nushiyye ve Divan (1965)
bulletCaferî Mezhebi Esasları (Grundlagen der dschafaritischen Rechtsschule 1966)
bulletSimavna Kadısı Oğlu Şeyh Bedreddin (1966)
bullet100 Soruda Türkiye'de Mezhepler ve Tarikatlar (Die Rechtsschulen und Orden in der Türkei in 100 Fragen, 1969)
bullet100 Soruda Tasavvuf (Mystik in 100 Fragen, 1969)
bulletHz. Muhammed ve Islam (Geehrter Muhammad und der Islam, 1969)
bulletŞeyh Galip, Seçmeler (ausgewählte Werke von Scheich Galip, 1971)
bulletNehc'ül Belaga (1972) (Übersetzung des Nahdschul-Balagha ins Türkische)
bulletTürk Tasavvuf Şiiri Antolojisi (Anthologie der türkischen mystischen Gedichte, 1972)
bulletHurufilik Metinleri Katalogu (1973)
bulletHayyam ve Rubaileri (1973) über Omar Chayyam und seine Vierzeiler
bulletMesnevi Şerhi (1973, 6 Bände) die Ideologie des Mesnevi Ordens
bulletAbdullah B. Saba Masalı (Das Märchen über Abdullah ibn Saba), Übersetzung des Buches von Allahma Sayyid Murtadha Askari ins Türkische (1974)
bulletTasavvuftan Dilimize Geçen Deyimler ve Atasözleri (Sprichworte und Bauernregeln die aus der Mystik in unsere Sprache eingeflossen sind, 1977)
bulletMüminlerin Emiri Hz. Ali (der Befehlshaber der Gläubigen der geehrte Ali, 1978)
bulletTarih Boyunca İslam Mezhepleri ve Şiilik (Die Gesamtgeschichte der islamischen Rechtsschulen und die Schia, 1979), eines seiner bedeutsamsten Werke

Gölpinarli starb am 25.8.1982 n.Chr. in Istanbul.

Foto aus dem Jahr 1962 n.Chr. bei einer Sema in Konya

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