.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Giralda ist der Turm der Kathedrale von Sevilla (Spanien)
und eines der Wahrzeichen der Stadt. Ursprünglich war es
einmal das
Minarett der Großen Moschee von Sevilla.
Der Turm ist
der Rest der 1184 n.Chr. Vorort erbauten
Moschee. Das
Minarett der
Moschee wurde im Jahre 1196 n.Chr. von Abu Jussuf Jakub,
Ahmed ibn-Basso und Ali al-Gomara aus Backsteinen mit einer
Höhe von 82 m (nach anderen 76 m) im Baustil der
Almohaden fertig gestellt.
Dafür wurde ein römischer Sockel und Säulenkapitelle aus einem
Palast verwendet. In jener Zeit war das
Minarett das höchste Bauwerk Europas. Nach der Reconquista
wurde die
Moschee zerstört und an ihrer Stelle eine Kathedrale
errichtet.
Nur das
Minarett wurde erhalten und umgebaut. Ein 32 m hoher
Aufsatz in durchbrochener Arbeit im Stile der Renaissance vom
Architekten Hernán Ruiz, Architekt aus Cordoba, kam im Jahre
1568 n.Chr. hinzu, nachdem ein 1557 entworfener Umbauplan
nicht umgesetzt wurde; er hat die ursprünglich gebauten drei
oder vier vergoldeten Kugeln am Dach des
Minaretts ersetzt, die im 14. Jh. infolge eines Erdbebens
verschwunden sein sollen. Der Aufsatz mit Glockenhaus wurde
mit reichen, in gebrannten Steinen ausgeführten
Ornamentmustern gebaut und mit 22 harmonisch gestimmten
Glocken ausgestattet.

Auf der Spitze des Turms steht heute die Statue Giraldillo
aus Bronze. Sie ist 4 m hoch, wiegt ca. 2.000 kg und stammt
von dem Künstler Bartolomé Morel.
Der Name Giralda (spanisch: girar – drehen, kreisen) stammt
von dieser Wetterfahne auf der Turmspitze her, die als
Giraldillo bezeichnet wird und von einer weibliche Statue, der
Inkarnation (Verkörperung) des triumphierenden christlichen
Glaubens, auf der äußersten Spitze bekrönt ist. Der Giraldillo
auf der Turmspitze ist eine Kopie der Originalfigur, die sich
an der Tür Puerta del Bautismo (zum Taufbecken) in der
Kathedrale befindet.
Im Inneren des Turms befindet sich eine 2,50 m breite
Rampe, die zu einer sich auf der Höhe von ca. 70 m befindenden
Galerie führt. Es wurde eine Rampe und keine Treppen gebaut,
weil in dieser Zeit die Pferde den Turm hochlaufen mussten,
wenn wichtige Nachrichten verkündet werden sollten.
Im Jahre 1987 wurde der aus dem Turm Giralda und aus der
benachbarten Kathedrale Maria de la Sede bestehende
Gebäudekomplex von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.