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Ghazi Osman Pascha (Gazi Osman Paşa) war ein Feldherr der
Osmanen im Russisch-Türkischen Krieg (1877–1878) und
bekannte Persönlichkeit Ende des 19 Jh. im
Osmanischen Reich.
Er wurde 1832 in Tokat in
Anatolien geboren und erhielt den Namen "Nuri".
Seine militärische Laufbahn begann gemäß Biographien 1854
als Unteroffizier in einer Reiterstaffel. Er war beteiligt
beim Krimkrieg, am Gefecht bei Jewpatorija, beim Kampf gen den
Aufstand der
Drusen
(1860) und gegen den Aufstand auf Kreta (1867). Auch in Asien
kam er zum Einsatz. Seine militärischen Erfolge ließen ihn
schrittweise aufsteigen bis zum Oberstleutnant im Generalstab.
1871 nahm er zum Oberst befördert unter Redif Pascha an dem
Feldzug im Jemen teil. 1876 erhielt er als General den Titel
Pascha.
1877 stand er inzwischen al Oberbefehlshaber beim Ausbruch des
Kriegs mit Russland mit 35.000 Mann in Widin.
Er erhielt 1876 im Kriege gegen Serbien den Oberbefehl über
das Widiner Korps, mit dem er die Serben am 18. Juli und 7.
August bei Weliki-Iswor und Saitschar besiegte. Er wurde im
November zum "Muschir" (Marschall) ernannt und stand 1877 beim
Ausbruch des Kriegs mit Russland mit 35.000 Mann in Widin
(Russisch-Osmanischer Krieg (1877-1878)).
Am 20. Juli 1877 gelang es ihm die Angriffe der russischen
Streitkräfte unter Befehl von General Schilder-Schuldner
abzuwehren und schlug auch weitere Angriffe zurück. Mehrere
Monate hielt er die Stadt Plewen durch geschickte
Kriegsführung und kluge Maßnahmen. Bis über den Oktober hinaus
hielt er seine Stellung und durch die Nachrichten der
erfolgreichen Verteidigungsschlachten wurde er zum Helden der
Osmanen stilisiert.
Abdülhamid II. erteilte ihm den Ehrentitel Ghazi
(Siegreicher / Kriegsversehrter). Erst im Anschluss, nachdem
die Lebensmittel ausgingen und ein Ausfall scheiterte, musste
sich Osman verwundet geschlagen geben. Von den Russen wurde
Osman nach Charkow gebracht, von wo er bereits im Februar 1878
nach Abschluss des Waffenstillstandes von Adrianopel aus der
Kriegsgefangenschaft entlassen wurde.
Bei seiner Rückkehr nach
Istanbul wurde er als der "Löwe von Plewen" gefeiert und
erhielt er den Oberbefehl über die in
Istanbul zusammengezogene Armee. Am 4. Dezember 1878 wurde
er zum Verteidigungsminister (Seraskier). 1885 n.Chr. gab es
das Ministerium ab und blieb nur noch Palastmarschall. Er
starb am 5. April 1900 in
Istanbul. Sein Mausoleum befindet sich im Garten der
Fatih-Moschee Istanbul und wurde von
Abdülhamid II. in Auftrag gegeben.
In Deutschland ist eine
Moschee in Berlin-Neukölln nach ihm benannt, wobei den
Stiftern der
Moschee nicht bewusst war, dass die Namensgebung mit einem
erfolgreichen Feldherren der
Osmanen, der keinen besonderen religiösen Bezug
repräsentiert, von der nichtmuslimischen Mehrheitsgesellschaft
missverständlich aufgenommen werden könnte.
