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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ghanima ist ein Begriff aus dem
Heiliger Qur'an und dem
islamischen Recht [scharia], welcher jegliche Art von
Einkünften bzw. Einnahmen beschriebt, die im Rahmen von
Anstrengungen [dschihad] erworben werden. Für Ghanime ist
die
Fünftelabgabe [chums] verbindlich.
Ursprünglich
um im eigentlichen Sinn des
Islam
umfasst der Begriff "Ghanima" sowohl einen Arbeitslohn bzw.
Honorar, als auch die in Verteidigungskriegen erbeuteten
Güter, zumal die berufliche Tätigkeit ebenfall als
Anstrengungen [dschihad] gewertet wird! Diese umfassende
Sinn des Begriffs wurde von den Gewaltherrschern der
Umayyaden und
Abbasiden derart perwertiert, dass am Ende nur noch die
Beute der von ihnen veranstalteten Raubzüge von dem Begriff "Ghanima"
erfasst wurde.
Hintergrund der Begriffsverfälschung ist der unmittelbare
Zusammenhang, in dem der Begriff im
Heiligen Qur'an erwähnt wird.
In dem
Verse 8:41 heißt
es:
"Und wisset, was immer ihr gewinnen [ghanimtum] möget, es gehört ein Fünftel davon
Allah und dem Gesandten und der Verwandtschaft und den Waisen und den
Bedürftigen und dem Wanderer, wenn ihr an Allah glaubt und an das, was Wir niedersandten zu Unserem Diener am Tage der Unterscheidung - dem Tage, an
dem die beiden Heere zusammentrafen -, und Allah hat Macht über alle
Dinge."
In dem
Vers geht es um
die
Fünftelabgabe [chums]. Weil die
umayyadischen
Kalifen auf diese Abgabe nicht zurückgreifen konnten, da sie nur
Prophet Muhammad
(s.) und seinen
Ahl-ul-Bait
(a.) vorbehalten waren, schafften sie es ab und begrenzten sich auf
die Zakat.
Und um zu verhindern, dass Privatpersonen dennoch der
Fünftelabgabe [chums] nachkamen und die
Ahl-ul-Bait
(a.) unterstützten, wurde der BEgriff [ghanima] ausschließlich auf
Kriegsbeute beschränkt, deren Verteilung ohnehin die
Umayyaden und später die
Abbasiden nach eigenen Vorstellungen kontrollierten.
Diese Entwicklung führte zu teilweise stark voneinander
abweichenden Regelungen unter den
sunnitischen
Rechtsschulen. Westliche Orientalisten konzentrierten sich
auf die Widersprüche, ohne den ursprünglichen Sinn der
Regelung zu berücksichtigen, weshalb ein sehr
missverständliches Bild zum Thema in der
Westliche Welt entstand.