.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Karl Wilhelm Gentz war ein deutscher Maler, der sehr intensive
Beziehungen zum Kulturkreis des
Islam
hatte.
Er ist am 9. Dezember 1822 in Neuruppin als zweites
Kind von Johann Christian Gentz geboren. Zunächst hat er an
der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität studiert. Er
entschloss sich mit 21. Jahren Malerei zu studieren, was er im
renommierten Atelier Kloeber, an der Antwerpener
Kunstakademie, in London und in Paris durchführte.
Im Jahr 1847 reiste er über Spanien und nach
Marokko. Zurück in Paris malte er "Der verlorene Sohn in
der Wüste", eine lebensgroße Figur. 1850 reiste er nach
Ägypten und
Istanbul.
Im Jahr 1852 lebte er in Berlin, und malte Bilder über das
orientalische Leben: "Sklavenmarkt" und "Ägyptische Schule".
Zurück in Paris malte er zwei religiöse Bilder mit
lebensgroßen Figuren: "Christus und Magdalena bei Simon" und
"Christus unter den Zöllnern". 1858 war er wieder in Berlin
und malte wieder über den
Orient.
Unter seinen Freunden vertrat er eine Einstellung -
insbesondere gegenüber der Stellung der Frau im
Islam
- die viel differenzierter war, als sonst in der damaligen
Zeit üblich. Im seinem Buch "Briefe einer Reise nach Ägypten
und Nubien" (1850/1851), das erstmals 1853 in Berlin
erschienen ist sind Briefe seiner Reise als knapp 30jähriger
Kunststudent zusammengefasst. Die Briefe enthalten zahlreiche
Beobachtungen vor Ort und durchsetzt vom Vergleich des Orients
mit dem Okzident.
Als seine bedeutendsten malerischen Werke gelten:
 | Versammlung vor dem Grab des Kalifen, Kairo |
 | Sklaventransport durch die Wüste; |
 | Lager der Mekkakarawane; |
 | Gebet der Mekkakarawane; |
 | Begegnung zweier Karawanen in der Wüste; |
 | Nillandschaft mit Flamingos (1870); |
 | Märchenerzähler bei Kairo; |
 | Totenfest bei Kairo; |
 | Dorfschule in Oberägypten; |
 | Schlangenbeschwörer (1872); |
 | Der Einzug des Kronprinzen von Preußen in Jerusalem, 4.
November 1869 (1876, Berliner Nationalgalerie) |
 | Stadtansicht Tunis |
 | Marokko |
Als Vorbereitung für das letztgenannte Bild reiste er 1873
im Auftrag des preußischen Kronprinzen nach
Jerusalem. Das Bild erhielt auf der Großen Akademischen
Ausstellung in Berlin die große Goldmedaille, in München die
kleine Silbermedaille.
Zwischen 1874 und 1890 war Gentz Mitglied der Königlichen
Akademie der Künste in Berlin. 1881 wurde er von Kaiser
Wilhelm I. zum Professor ernannt. Er ist mehrfach durch
Ägypten und
Palästina gereist, was sich in seinen Werken auch
widerspiegelte. Gentz Starb am 23. August 1890 in Berlin.
Wilhelm Gentz' Sohn Ismael wurde ebenfalls Maler und hat
unter anderem seinen Vater portraitiert.