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zu Gesundheit im Islam finden Sie im Verlag Eslamica.
Ein Gelübde ist ein vor
Gott
abgelegtes Versprechen, eine bestimmte Handlung auszuführen,
wenn etwas bestimmtes eintritt. Es ist somit ein gut
durchdachtes und freies,
Gott
dargebrachtes Versprechen, das möglich und
erlaubt [halal] sein muss. Ein Gelübde kann ein
Opfer sein oder z.B. zusätzliche
freiwillige Ritualgebete [nafila] sowie andere
empfohlene [mustahab] Handlungen. Ein Gelübde kann sowohl
vor dem Eintreten des erhofften Ereignisses als auch nach dem
Eintreten erfüllt werden. In allen Fällen soll es dem
Gläubiger [mumin] die Annäherung an
ALLAH
ermöglichen. Es kann öffentlich gemacht werden oder geheim
gehalten werden.
Im
Heiligen Qur'an wird darauf hingewiesen, dass in jedem
Fall der Inhalt des Gelübdes
ALLAH
bekannt ist (vgl. 2:270). Gelübde zu erfüllen ist eine
Selbstverpflichtung (22:29, 76:7) und
Gläubige [mumin] zeichnen sich dadurch aus, dass sie die
Gelübde bereits erfüllt haben oder die Erfüllung noch
bevorsteht (33:23).
Manchmal wird das Gelübde, wie auch das
Bittgebet missverstanden bzw. missinterpretiert als eine
Art "Beeinflussung"
Gottes.
Während solche Vorstellungen Gottes
Einheit [tauhid] widersprechen, dienen Mittel wie das
Gelübde zur Läuterung des selbst. Deswegen werden Gelübde
vielfach derart durchgeführt, dass das Versprechen unabhängig
vom Ausgang des erhofften Ereignisses vom
Gläubigen erfüllt wird, da im Ergebnis die weise Leitung
Gottes in
Dankbarkeit erkannt wird, auch wenn das Ergebnis nicht den
Vorstellungen der eigenen
Seele [nafs]
entsprachen.
Ein sehr bekanntes Gelübde in der islamischen
Überlieferung ist das Gelübde
Hannas.
Zu der Zeit, als
Maria
(a.) geboren wurde, wurden Jungen, die später dem Tempel
dienen sollten,
Gott
geweiht, und die Eltern legten das Gelübde ab, dass sie das
Kind als Tempeldiener erziehen werden und dem Tempel
übereignen, sollte es gesund sein. Also tat
Marias
(a.) Mutter
Hanna
in Erwartung eines Sohnes dieses Gelübde: "Oh mein Herr,
ich habe Dir gelobt, was in meinem Leib ist. Es soll dir
geweiht sein. So nimm es von mir entgegen, denn wahrlich, Du
bist der Hörende, der Wissende", denn die
Tempeldienerschaft war damals Männern vorbehalten. Hanna
bestand allerdings darauf, ihr Gelübde zu erfüllen, auch als
ihr Kind ein Mädchen wurde. So wurde
Maria
(a.) die erste weibliche Tempeldienerin, trotz aller
Widerstände der Pharisäer. Der
Prophet
Zacharias (a.) unterstützte
Hanna
darin, ihr Gelübde zu erfüllen.