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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Gebetsrichtungswechsel ist ein wichtiges Ereignis in der
Anfangszeit des
Islam
und verdeutlicht einerseits dem
abrahamitischen Ursprung als auch die Hinwendung zu
Adam
(a.).
Die heutige
Gebetsrichtung [qibla] zur
Kaaba
war anfänglich nicht die
Gebetsrichtung [qibla] der
Muslime. In der Anfangszeit des
Islam
beteten die
Muslime zusammen mit
Prophet Muhammad (s.) in Richtung
Jerusalem, weshalb
Jerusalem noch heute "erste
Gebetsrichtung" genannt wird.
Bei einem Gebet in der Nähe von
Medina
erhielt
Prophet Muhammad (s.) die Offenbarung des
Verses
2:144. Da er sich mitten im
Gemeinschaftsritualgebet [salat-ul-dschami] befand, stand
er auf und ging ans andere Ende der Gemeinschaft, worauf sich
alle um ca. 160 Grad umdrehen mussten. Das Ereignis fand im
2. Jahr
n.d.H. am 15.
Radschab statt. Zuweilen werden auch Daten aus dem Monat
Muharram angegeben.
An dem Ort, an dem das stattfand,
steht
die
Mosche der beiden Gebetsrichtungen [masdschid al-qiblatain].
Der Änderungsbefehl war die
Offenbarung [wahy] einiger
Verse aus dem
Heiligen Quran. Aufgrund
der in den
Gebetsrichtungsversen (Qiblaverse) befindlichen Anweisung zur Änderung der
Gebetsrichtung [qibla] stellte sich
Prophet Muhammad (s.) auf die Rückseite der betenden
Gemeinde, so dass alle betenden sich um ca. 160 Grad umdrehen
mussten, um weiterhin mit dem
Propheten Muhammad (s.) mitbeten zu können. Das Ereignis
hat sich offensichtlich tagsüber ereignet während des
Mittagsgebets [salat-uz-zhuhr] oder des
Nachmittagsgebets [salat-ul-asr]. Die Mehrheit der
Historiker gehen davon aus, dass das Ereignis bei der
Mosche der beiden Gebetsrichtungen stattgefunden hat.
Bei dem Gebetrichtungswechsel ging
Propheten Muhammad (s.) ans andere Ende der
Moschee, so dass die Männer mit ihm gehen konnten um
wieder vor den Frauen zu stehen, die hinter den Männern
beteten. Es gibt aber auch die Vorstellung, dass sich alle nur
an ihrer Stelle umgedreht haben, so dass ausnahmsweise dann
die Frauen vor den Männern beten mussten. Die
Juden
in
Medina
waren mit dem Gebetrichtungswechsel
unzufrieden und begannen, Propaganda gegen die
Muslime zu verbreiten.
Der Gebetsrichtungswechsel gehört zu den
Wundern des Propheten (s.). Nach der Berechnung der
damaligen Astronomen lag
Medina
auf einem Breitengrad von 25 Grad und auf einem Längengrad von
75 Grad und 20 Punkten. Es verwunderte, dass die neue von
Prophet Muhammad (s.) festgelegte
Gebetsrichtung [qibla] nicht mit den damaligen
Berechnungen übereinstimmte. Tatsächlich befand sich das
Zentrum des damaligen
Medina
auf einem Breitengrad von 24 Grad und 75 Punkten und auf einem
Längengrad von 39 Grad und 59 Punkten befindet. Das entsprach
aber exakt der neuen Ausrichtung durch den
Propheten Muhammad (s.).