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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Das
Gandschnameh (Gandj Nameh, Ganj
Nameh, Ganjnameh) ist der Name für zwei in Felsen gemeißelte
Keilschrifttafeln aus der Zeit des vom 6. Jh. v.Chr. bis 4.
Jh. n.Chr vorort herrschenden Achämenidenreichs. Sie befinden
sich die in einen Felsen des Alvand-Gebirges nahe bei
Hamadan.
Der Name der
Inschriften bedeutet "Schatzbuch". Die Inschriften befinden
sich 12 km südwestlich des Zentrums von Hamadan im oberen Teil
des Abbas-Abad-Tals, wobei die Stadt zunehmen die die Richtung
der Berge wächst.
Die linke der beiden Inschriften bezieht sich auf den
Herrscher Darius I. (549-486 v. Chr.), die rechte auf Xerxes
I. (519-465 v. Chr.). Zur Zeit der Achämeniden war das alte
medische Ekbatana, das heutige Hamadan, Sommerresidenz der
Herrscher.
Die Wiederentdeckung der Keilschrifttexte begann mit Eugène
Flandin, der Anfang des 19. Jh. n.Chr. mit Pascal Coste den
Iran bereiste und diese Gebirgsschlucht skizzierte, wobei er
die Inschriftenfelder entdeckte. Henry Rawlinson trug
entscheidend zur Entzifferung der Keilschrift bei.
Wie seit Darius I. bei den achämenidischen Inschriften
üblich, sind die Schrifttafeln in drei Sprachen abgefasst. Der
linke der drei 20-zeiligen Textblöcke ist in Altpersisch
geschrieben, der mittlere in Neuelamisch und der Rechte in
Neubabylonisch.
Der altpersischen Texte sind auf Informationstafeln des
Hamadan Cultural Heritage and Tourism Organization (CHTO) ins
Persische und Englische jeweils transliteriert und übersetzt.
In Deutsch bedeutet die Xerxes-Inschrift: „Der große Gott
ist Ahuramazda, der größte der Götter, der diese Erde
geschaffen hat, der jenen Himmel geschaffen hat, der den
Menschen geschaffen hat, der die Freude geschaffen hat für den
Menschen, der Xerxes zum König gemacht hat, einen von vielen
zum König, einen von vielen zum Herrscher. Ich bin Xerxes, der
Großkönig, König der Könige, König der Länder vieler Völker,
König dieser großen Erde auch fernhin, Sohn des Darius, ein
Achämenide.“
Die Darius-Inschrift bedeutet: „Der Große Gott ist
Ahuramazda, der diese Erde geschaffen hat, der jenen Himmel
geschaffen hat, der den Menschen geschaffen hat, der die
Freude geschaffen hat für den Menschen, der Darius zum König
gemacht hat, einen von vielen zum König, einen von vielen zum
Herrscher. Ich bin Darius, der Großkönig, König der Könige,
König der Länder vieler Völker, König dieser großen Erde auch
fernhin, Sohn des Hystaspes, ein Achämenide.“
Jene Inschriften deuten darauf hin, dass hier eine Art
Übergang von
Polytheismus
zu einer Art
Monotheismus
stattfand.
Muslime haben den
historischen Kulturgütern in ihren Regionen nicht hinreichend
Aufmerksamkeit geschenkt, so dass diese von Nichtmuslimen
wiederentdeckt werden mussten.