Gandschnameh
Gandschnameh

Aussprache:
arabisch:
persisch:
‏گنج‌نامه
englisch:
Ganjnameh

Photo von Fars News Agency, Sara Estiri (2009)

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Das Gandschnameh (Gandj Nameh, Ganj Nameh, Ganjnameh) ist der Name für zwei in Felsen gemeißelte Keilschrifttafeln aus der Zeit des vom 6. Jh. v.Chr. bis 4. Jh. n.Chr vorort herrschenden Achämenidenreichs. Sie befinden sich die in einen Felsen des Alvand-Gebirges nahe bei Hamadan.

Der Name der Inschriften bedeutet "Schatzbuch". Die Inschriften befinden sich 12 km südwestlich des Zentrums von Hamadan im oberen Teil des Abbas-Abad-Tals, wobei die Stadt zunehmen die die Richtung der Berge wächst.

Die linke der beiden Inschriften bezieht sich auf den Herrscher Darius I. (549-486 v. Chr.), die rechte auf Xerxes I. (519-465 v. Chr.). Zur Zeit der Achämeniden war das alte medische Ekbatana, das heutige Hamadan, Sommerresidenz der Herrscher.

Die Wiederentdeckung der Keilschrifttexte begann mit Eugène Flandin, der Anfang des 19. Jh. n.Chr. mit Pascal Coste den Iran bereiste und diese Gebirgsschlucht skizzierte, wobei er die Inschriftenfelder entdeckte. Henry Rawlinson trug entscheidend zur Entzifferung der Keilschrift bei.

Wie seit Darius I. bei den achämenidischen Inschriften üblich, sind die Schrifttafeln in drei Sprachen abgefasst. Der linke der drei 20-zeiligen Textblöcke ist in Altpersisch geschrieben, der mittlere in Neuelamisch und der Rechte in Neubabylonisch.

Der altpersischen Texte sind auf Informationstafeln des Hamadan Cultural Heritage and Tourism Organization (CHTO) ins Persische und Englische jeweils transliteriert und übersetzt. In Deutsch bedeutet die Xerxes-Inschrift: „Der große Gott ist Ahuramazda, der größte der Götter, der diese Erde geschaffen hat, der jenen Himmel geschaffen hat, der den Menschen geschaffen hat, der die Freude geschaffen hat für den Menschen, der Xerxes zum König gemacht hat, einen von vielen zum König, einen von vielen zum Herrscher. Ich bin Xerxes, der Großkönig, König der Könige, König der Länder vieler Völker, König dieser großen Erde auch fernhin, Sohn des Darius, ein Achämenide.“

Die Darius-Inschrift bedeutet: „Der Große Gott ist Ahuramazda, der diese Erde geschaffen hat, der jenen Himmel geschaffen hat, der den Menschen geschaffen hat, der die Freude geschaffen hat für den Menschen, der Darius zum König gemacht hat, einen von vielen zum König, einen von vielen zum Herrscher. Ich bin Darius, der Großkönig, König der Könige, König der Länder vieler Völker, König dieser großen Erde auch fernhin, Sohn des Hystaspes, ein Achämenide.“

Jene Inschriften deuten darauf hin, dass hier eine Art Übergang von Polytheismus zu einer Art Monotheismus stattfand. Muslime haben den historischen Kulturgütern in ihren Regionen nicht hinreichend Aufmerksamkeit geschenkt, so dass diese von Nichtmuslimen wiederentdeckt werden mussten.

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