.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Friedrich Aly gilt als einer der bekanntesten
Beutetürken und war später
Kammertürke am Hofe des
Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg.
Friedrich Aly,
der vermutlich als
Muslim
Heydar Ali hieß, wurde als ungefähr 20 Jahre alter Mann von General
Hans Albrecht von Barfuß bei einer siegreichen Schlacht bei
Budapest 1686 n.Chr. gefangen genommen und über Hannover nach
Berlin gebracht. Die Alterangaben schwanken allerdings
zwischen 14 und 20 Jahren.
Barfuß schenkte jungen Mann der Kurfürstin und
späteren Königin Sophie Charlotte, Frau von Friedrich III., ab
1701 Friedrich I. in Preußen. Nach der
Türkentaufe zum evangelischen Glauben nahm er den Namen
Friedrich Aly an. Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg hatte ihn mit
einem weiteren
Beutetürken als Leibdiener verpflichtet, nachdem diese zum
Christentum konvertiert waren. Friedrich Aly heiratete im
Berliner Dom 1694 n.Chr. die
Beutetürkin
Sophia Henrietta. Zusammen hatten sie 6 Kinder: Gottfried
(getauft 1695), Sophia Henrietta (1696), Casper Friedrich
(1698), Anna Sophia (1700), Friedrich Wilhelm Ludwig (1702)
und Ernst August (1709).
Als so genannter
Kammertürke erhielt er ein stattliches
Jahresgehalt von 366 Talern und das Freihaus an der
Charlottenburger Schloßstraße 6. Die Dienste von Friedrich Aly
und seinem Arbeitskollegen Hassan müssen die Königin derart
beeindruckt haben, dass sie, als sie 1705 in Hannover starb,
ihren letzter Gruß den beiden Kammertürken widmete: „Adieu
Aly! Adieu Hassan!“.
Friedrich Alys Enkel, der ebenfalls Friedrich hieß, war der
Firmengründer der Friedrich Aly KG Tangermünde, deren
Firmenchronik bei der 150 Jahre Feier veröffentlicht wurde.
Friedrich Alys Urenkel Ernst August Wilhelm Aly (1768–1825
n.Chr.) wurde bekannt als Lehrer am Friedrichs-Waisenhaus und
Pfarrer der reformierten Gemeinden in Jerichow und Ziesar.
Ein weiterer direkter Nachkomme namens Friedrich Wilhem Aly
wurde in Osnabrück begraben und sein Grab wird geschmückt vom
denkmalgeschützten
Aly-Grabstein. Ein weiterer berühmter Nachfahre ist der
Historiker Götz Aly (1947-heute).