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Der Friede von Karlowitz ist ein Friedensvertrag vom 26.
Januar 1699, mit dem der so genannte Große Türkenkrieg
zwischen dem
Osmanischen Reich und den Alliierten Heiliges Römisches
Reich, Polen, Republik Venedig, Kirchenstaat und Russland
geschlossen worden ist..
Der Expansionsdrang des
Osmanischen Reichs nach Westen fand im 17 Jh. durch
mehrere Niederlagen in und um Ungarn ein Ende. Nach dem Sieg
des Prinzen Eugen von Savoyen am 11. September 1697 in der
Schlacht bei Zenta über Sultan
Mustafa II. bestand auf allen Seiten der Wille zu einem
Friedenvertrag.
Verhandlungsort war
Sremski Karlovci (damals Karlowitz), da es zwischen dem
habsburgischen Peterwardein und dem damals von
Osmanen beherrschten Belgrad auf neutralem Boden lag. Die
Verhandlungen begannen am 16. November 1698 und dauerten bis
zum 26. Januar 1699. Verhandlungsführer der
Osmanen waren Reis Efendi (eine Art Außenminister) Rami
Mehmed und den Dragoman (Pfortendolmetscher) Alexander
Maurokordatos, der Kaiser und das Reich wurden durch die
Grafen Kinsky, Öttingen und Schlick sowie Marsigli (nur als
Berater) vertreten. Venedig wurde von Carlo Ruzzi, Polen von
Malachowski und Russland von Prokopij Wosnitzin vertreten.
Nach dem Frieden von Karlowitz musste das
Osmanische Reich ganz Ungarn einschließlich Siebenbürgen
(aber ohne das Banat von Temesvar), sowie den Großteil des
damaligen Kroatiens (was dem heutige Slawonien spricht) an
Österreich abtreten. Die Republik Venedig erhielt die ohnehin
seit 1686 in ihrem Besitz befindliche Halbinsel Morea, und
Polen erhielt das seit 1672 durch die
Osmanen besetzte Podolien mit Kamieniec Podolski und
weitere Teile der Ukraine zurück. Der Friedensvertrag gilt als
Wendepunkt der
Osmanischen Expansion und als Beginn der Epoche des
militärischen Niedergangs.
Russland schloss auf zwei Jahre einen Waffenstillstand, der
aber durch den Frieden von
Istanbul (1700 n.Chr.) ergänzt wurde, wobei Russland der
Besitz von Azow bestätigt wurde.