Fasad fil Ardh
  Fasad fil Ardh - Verderbenstiften auf Erden

Aussprache:
arabisch:
فساد في الأرض
persisch:
englisch:
Corruption on Earth

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Fasad fil Ardh ist ein Rechtsbegriff im Islam, der aus dem Heiligen Quran abgeleitet worden ist.

Fasad fil Ardh ist die Bezeichnung für eine der höchsten Stufen von Kapitalverbrechen, die im Islam begangen werden kann. Der Begriff kann als "Verderbenstiften auf Erden" übertragen werden. Der Verurteilte ist dann Mufsad fil Ardh (der Verderbenstifter auf Erden/المفسد في الأرض). Im islamischen Recht [scharia] handelt es sich um eine Straftat, deren Nachweis allerdings an strenge Regeln geknüpft ist.

Die in der Westlichen Welt verbreitete Übersetzung "Krieg gegen Gott" entspricht nicht dem Inhalt der Straftat. So führt z.B. ein Muslim im gewissen Sinn auch "Krieg gegen Gott", falls er das Ritualgebet grundsätzlich ablehnt. Da das aber eine Angelegenheit zwischen ihm und ALLAH ist, gibt es dafür keine gesellschaftliche Strafe.

Die Straftat "Verderbnisstiften auf Erden" beinhaltet den Begriff Fasad , wie er im Heiligen Quran 2:27 beschrieben ist;

"Diejenigen, die Verpflichtung Allahs brechen, nachdem dieser geschlossen wurde, und die zerschneiden, was Allah gebietet zusammen zu halten, und Verderbnis stiften auf der Erde, diese sind die Verlustigen."

Im Heiligen Quran werden diejenigen, welche diese Straftat begehen, verflucht.

Verglichen mit den deutschen Strafrecht käme der Begriff "Hochverrat" dem Delikt sehr nahe. In der Regel wird für diese Straftat, die sehr selten vom Staatanwalt beantragt wird, eine Todesstrafe verhängt.

Im aktuelle gültigen Strafgesetzbuch der Islamischen Republik Iran wird in Artikel 190 ein Verderbenstifter auf Erden als jemand definiert, der Waffen mit der Absicht einsetzt, Angst zu verursachen und ein Sicherheitsrisiko in der Gesellschaft zu bewirken. In Artikel 284 werden die Voraussetzungen aufgeleistet, die notwendig sind, dass eine Todesstrafe verhängt werden darf.

Zu der Straftat Fasad fil Ardh gehören auch Taten, die in der Westliche Welt erlaubt sind, wie z.B. das Eröffnen oder Betreiben eines Bordells.

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