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"Extasischer Ausruf" [schath] (zuweilen auch
extatischer
Ausruf genannt) ist eine Begrifflichkeit der
Mystik
[tasawwuf] mit der Bedeutung eines "theopathischen
Ausspruchs“, also ein Ausspruch in denen der
Sufi
im Zustand der Entzückung "göttliche" Aussagen ausspricht.
Der Ursprung des Begriffs ist umstritten. Möglicherweise
entstand er in Entlehnung an die Wurzel sch-t-h, was im
Arabischen "bewegen" bzw. "schütteln" bedeutet. Er wurde
wohl im 4 Jh.
n.d.H. (10 Jh. n.Chr.) eingeführt und bezeichnet die
"Aufregung" des Gewissens beim "plötzlichen" Eintritt der
göttlichen Gnade, den diese übernatürliche Erschütterung dem
betreffenden Menschen abzwängt.
Die
Mystiker glauben, dass der Schath, der auf erhebende
vorbereitende Gnaden folgt, das Zeichen einer vollkommenen
Reinigung der
Seele [nafs]
des
Mystikers ist. Obwohl teils mit deutlich vernehmbaren
Ausspruch verbunden, soll der Zustand ein Ruhepunkt auf dem
Wege zum endgültigen
Entwerden [fana] sein.
Die Aussprüche sind oft Sätze, in denen der
Sufi
im Zustand der Entzückung Dinge sagt, die als ketzerisch
einzustufen wären, wenn er sie im Zustand der normalen
nüchternen Verantwortlichkeit ausspricht. Als Beispiel wird
oft
Bayazid Bistamis Ausruf "Lobpreis sei mir! Wie groß ist
meine Majestät!" als Beispiel angebracht, eine Aussage, die
nur Gott von sich hätte sagen können. Derartige Aussprüche
haben
Halladsch das Leben gekostet.