Evolutiostheorie
  Evolutionstheorie

Aussprache:
arabisch:
علم الأحياء التطور
persisch:
englisch:
Evolutionary biology

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Die Evolutionstheorie erklärt und beschreibt die Entstehung der Arten auf der Erde als das Ergebnis von Evolution, wobei Unterschiede zwischen den Evolutionstheorien bestehen hinsichtlich der Frage, auf welche Form sich die verschiedenen Evolutionsfaktoren in welcher Stärke auswirken und welche Evolutionsfaktoren bestimmend sind. Die Frage der Vereinbarkeit jener Theorie mit dem Islam wird sehr differenziert behandelt.

Bei der grundsätzlichen Betrachtung der Evolution wird bei den Betrachtungen des Islam oft unterschieden zwischen dem Menschen als Geschöpf mit Seele [nafs] und anderen Geschöpfen.

Im Heiligen Qur'an wird über die Entstehen von Arten, insbesondere des Menschen eine gewissen Entwicklung in Vielfalt angedeutet: "Gott lässt Nacht und Tag wechseln, hierin liegt wahrlich eine Lehre für solche, die Einsicht haben. Und Gott schuf alle Tiere aus Wasser, einige kriechen auf dem Bauch, einige gehen auf zwei und andere wieder auf vier Beinen. Gott schafft, was Er will, denn er ist aller Dinge mächtig." (24:44-45)

Dabei geht es nach Ayatollah Beheschti nicht darum, eine Theorie über den Ursprung der Tierarten aufzustellen, sondern vielmehr über die Erzählung der Schöpfungsgeschichte zur tieferen Erkenntnis Gottes als Schöpfer und in Seiner Allmacht zu führen. Der Ursprung der lebendigen Geschöpfe wird als Wasser angegeben (vgl. dazu auch 21:30). Diese Aussage wird in der Regel auf alle Lebewesen ohne den Menschen bezogen.

Die Verse bezüglich der Schöpfung des Menschen werden in der Regel in zwei Arten von Versen unterteilt:

bullet Verse, die von der Schöpfung Adams berichten: Ayatollah Beheschti zählt 74 Verse aus sieben Suren; 2:29-38, 7:11-27, 15:26-42, 17:61-65, 18:50, 20:115-123, 38: 71-85.
bullet Verse, die von der Schöpfung des Menschen im allgemeinen berichten, z.B. des Kindes.

In der ersten Gruppe von Versen gibt es Hinweise, dass Gott den Menschen aus irdischen Materialien erschuf (aus Lehm u.a. in 7:38, 7:71-76; aus Erde [ardh] 3:59; aus trockenem Lehm und aus schwarzem geformten Schlamm u.a. in 15:26-27, 15:33)

Adam zeichnet sich gegenüber anderen Geschöpfen aus, dass er in der Lage ist, Namen zu nennen, welche die anderen nicht nennen konnten.

Ein Anliegen in der Erzählung der Schöpfungsgeschichte besteht in der Mahnung zum Gehorsam und im Aufruf an den Menschen, sich über die Folgen seiner Handlungen Gedanken zu machen. Dennoch lässt sich aus einigen der genannten Verse in Bezug auf Adam entnehmen, dass er bei einer besonderen Gelegenheit, ausgestattet mit einer besonderen Fähigkeit aus Lehm oder Ähnlichem geschaffen wurde.

Weiter kann aus den Versen geschlossen werden, dass es ab einem bestimmten Zeitpunkt Menschen auf der Erde gegeben hat. Unklar bleibt dabei, ob Adam (a.) alleiniger erster Mensch war. Einige Qur'an-Kommentatoren glauben, dass schon vor Adam (a.) menschenähnliche Wesen existierten, allerdings ohne mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet zu sein.

Die Frage, ob die Schöpfung Adams (a.) unmittelbar aus Lehm erfolgte oder durch eine langwierige Evolution, wird zumeist durch unterschiedliche Interpretation der selben Verse unterschiedlich beurteilt (vgl. dazu: 2:6, 22:5).

Nach Auffassung anerkannter Qur'an-Kommentatoren kann weder behauptet werden, dass der Heilige Qur'an von einer Evolution spricht, noch von einer unmittelbaren Schöpfung Adams (a.) aus Lehm.

Allerdings lehnt der Heilige Qur'an eine Art "Zufallsprinzip" ab und geht immer von einer "gelenkten" bzw. "gerichteten" Entwicklung aus. Grundsätzlich betrachtet der Heilige Qur'an alle Wirkungen der verschiedenen natürlichen Ursachen als Akt Gottes, weil Er der Ursprung aller Existenz ist, während alles andere Ihm seine Existenz verdankt und wunderbare Erscheinungen Seiner Allmacht sind.

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