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Dhul-Dschina
bzw. Dhul Dschinaan, Dhul Dschinah, Zhul Dschnaan und andere
Schreibweisen ist der Name des weißen Araberpferdes, auf
welchem
Imam Husain (a.) in
Kerbela am Tag von
Aschura saß und welches ihn gemäß den
Überlieferungen wundersam unterstützte.
Der Eigentliche
Name des
Pferdes war "Murtadschiz" und wurde durch den
Propheten Muhammad (s.) von einem
Araber
namens Charis gekauft. Der Kauf erfolgte unter widrigen
Umständen. Der Verkäufer verlangte nach dem Kauf den
Verkaufspreis erneut. Auf den Einwand des
Propheten Muhammad (s.), dass dieser bereits bezahlt
hätte, verlangte er nach Zeugen. Da keine Zeugen anwesend
waren, konnte
Prophet Muhammad (s.) keine benennen. Ein
Gefährte namens
Hadhima kam vorbei und bot sich als Zeuge an mit der
Begründung, dass er jedes Wort des
Propheten Muhammad (s.) bezeugen würde, was aber
Prophet Muhammad (s.) ablehnte, da jener nicht anwesend
war. Auf diese Wahrhaftigkeit des
Propheten Muhammad (s.) zog der Verkäufer seine ungerechte
Forderung zurück.
Der Name "Murtadschiz" ist darauf zurückzuführen, dass
das Wiehern des Pferdes als besonders schön wahrgenommen
wurde.
Prophet Muhammad (s.) ritt selbst das Pferd. Schon als
Kleinkind durfte
Imam Husain (a.) das Pferd reiten. Dabei ereignete sich
ein erstes
Wunder,
da sich das Pferd herunterneigte, um dem noch kleinen
Imam Husain (a.) den Aufstieg zu erleichtern. Doch als
Imam Husain (a.) aufgestiegen war, und alle anwesenden
Gefährten sich über das Ereignis erfreuten, liefen Tränen
über die Augen von
Prophet Muhammad (s.). Auf die Frage, warum er in solch
einem freudigen Moment trauere, antwortete er, dass er die
Zukunft jenes Rittes sehe.
Der Rufname des Pferdes kommt als Dhul-Dschinaan (Eigner
eines doppelelebens) aufgrund seiner Ausdauer oder
Dhul-Dschinah (Eigner von zwei Flügeln) aufgrund seiner
außerordentlichen Schnelligkeit vor.
Über das Alter Dhul-Dschinas gibt es ebenfall diverse
Spekulationen, die mit
Wundern erklärt werden.
Prophet Muhammad (s.) kaufte das Pferd 9
n.d.H. im Alter von ca. 4 Jahren. Dementsprechend müsste
das Pferd zu
Aschura weit über 50 Jahre alt gewesen sein. Historiker
der damaligen Zeit gaben das Lebensalter von Pferden
allerdings teilweise erheblich höher an.
In
Kerbela ertrug das Pferd zusammen
Imam Husain (a.) alle Schwierigkeiten. Es war selbst am
Verdursten und zudem schwer verletzt durch viele Pfeile.
Dennoch ließ es den verletzten
Imam (a.) kurz vor seinem Ableben durch herunterknien
leichter besteigen und spendete ihm Schatten bei seinem
Abschiedsgebet.
Über das Ableben Dhul-Dschinas ist nichts bekannt. Manche
glauben, dass das Pferd in der
Verborgenheit weiter lebt und
Imam
Mahdi (a.) auf dem Rücken des Pferdes erscheinen wird.
Bei Straßenprozessionen zu
Aschura führen
Muslime ein weißes Pferd in Erinnerung an Dhul-Dschina
mit.
Möglicherweise geprägt von den Erzählungen zu
Dhul-Dschina dichtete
Friedrich Rückert:
An des Rosses Stirnhaar hanget
Ehre,
Ruhm und Ansehn bis zum jüngsten Tag.
Sprach Mohammed, während man die Mähne
Seines Lieblingsgauls ihn streicheln sah.
