Chatib al-Baghdadi
  Chatib Baghdadi

Aussprache: al-chatiyb al baghdaadiy
arabisch:
الخطيب البغدادي
persisch:
خطيب بغدادي
englisch: Al-Khatib al-Baghdadi

392 - 462 n.d.H.
10.5.1002 - 5.9.1071 n.Chr.

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Al-Chatib al-Baghdadi (Der Prediger aus Bagdad) war ein muslimischer Gelehrter und Historiker, der insbesondere unter Sunniten große Anerkennung genießt.

Sein Abstammungsname ist Abu Bakr Ahmad ibn Ali ibn Thabit ibn Ahmad ibn Mahdi al-Schafii. Er ist am 10. Mai 1002 in dem Dorf Hanikiya südlich von Bagdad geboren. Sein Vater war auch Prediger und sein erster Lehrer.

Chatib al-Baghdadi verlor mit 20 Jahren seinen Vater und wichtigsten Lehrer und zog daraufhin nach Basra und war wohl auch in Kufa um seine Kenntnisse dort zu erweitern. Er kehrte wieder zurück und drei Jahre später, also im Jahre 1024, brach er zu einer ausgedehnteren Reise auf, um Überlieferungen zu sammeln. Er reiste bis nach  und gelangte über Ray und Isfahan bis nach Nischapur. Er besuchte auch Hamadan und Dinawar.

Nach seinem eigenen Angaben kehrte er 1028 n.Chr. nach Bagdad zurück. In den folgenden Jahren wurde er zu einem berühmten Prediger und gefragten Experten auf dem Gebiet der Überlieferungen.

Chatib al-Baghdadi wird in den biographischen Auflistungen von al-Dhahabi als exzellenter Sunnit seiner Zeit vorgestellt und gehörte zu den Schafiiten, obwohl er zuvor Hanbalite war. Er kritisierte Abu Hanifa, dass dieser einige schwache Überlieferungen zur Rechtsfindung verwendet habe, was dazu führte, dass al-Chatib von späteren Anhängern Abu Hanifas abgelehnt wurde.

Ibn Hadschar zählt Chatib al-Baghdadi zu den bedeutendsten Wissenschaftlern bezüglich Überlieferungen. Sein Hauptwerk ist das Geschichtswerk Tarich Baghdad. Zu seinen weiteren Werken zählt u.a. "al-Muttafiq", "al-Dschami". Im letzteren versuchte er mit eigenen Worten eine Überlieferung des Propheten Muhammad (s.) zu interpretieren wie folgt:

"Wissen ruft nach Taten. Daher muss entweder dieser Ruf beantwortet werden, oder das Wissen verschwindet."

Auf seiner Pilgerfahrt [hadsch] 1053–1054 n.Chr. reiste er über Schaam  Syrien und hielt er sich einige Monate in Mekka auf. Von dort ging es zurück nach Damaskus, wo er acht Jahren blieb und dort zahlreiche Vorlesungen, hauptsächlich in der Umayyaden-Moschee abhielt. Von hier aus besuchte er auch andere Städte in Schaam. Über Aleppo  kehrte er zurück nach Bagdad, das inzwischen die Seltschuken (Selçuk) beherrschten. In Bagdad starb er 5. September 1071. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde er neben dem Grab des Sufi Bischr al-Hafi (um 761–841) beigesetzt.

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