.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Brudermord, zuweilen auch Kainismus genannt, wird die
Ermordung des eigenen Bruders bezeichnet. Er ist eine der
schlimmsten
Sünden
und größten Verbrechen im
Islam.
Das erste dokumentierte Verbrechen der Menschheitsgeschichte
ist der Mord
Kains
an
Abel.
Im
Osmanischen Reich war der Brudermord beim Amtsantritt
eines neuen Herrschers im Zeitraum 15. bis 17. Jh. n.Chr.
durchaus üblich, wobei selbst unschuldige Kleinstkinder
ermordet wurden. Den Brudermord hat
Fatih Sultan Mehmed offiziell als Gesetz eingeführt mit
und gestattte seinen Nachkommen ausdrücklich wenn es die
"Ordnung der Welt" erfordere. Zahlreiche Hofgeistliche
erließen
Rechtsurteile [fatwa], die selbst den Babymord als
geringeres Übel bezeichneten mit der Begründung, dass der
später erwachsene zur Spaltung des Reichs führen könnte.
Das größte Massaker in diesem Bereich bewirkte
Mehmed III., der 16 seiner Brüder ermorden ließ und diese
zusammen mit ihrem Vater beigesetzt wurden.
Derartige in jeder Hinsicht dem Geist und Inhalt
widersprechende
Rechtsurteile [fatwa] wurden im 17. Jh. wieder aufgehoben
und für nichtig erklärt; Anhänger des
Osmanischen Reichs versuchen aber mit allen möglichen
Verrenkungen das Verbrechen zu rechtfertigen.