Berk-Yaruq
  Berk-Yaruq

Aussprache:
arabisch:
بركياروق
persisch:
englisch:
Barkiyaruq

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Berk-Yaruq auch Barki-Yaruk geschrieben war der sechste Herrscher der Seldschuken.

Sein eigentlicher Name war Rukn ad-Dunya wad-Din Abul-Muzaffar Berk-Yaruq. Er ist 1081 in Isfahan geboren. Als ältester Sohn von Malik-Schah I. trat er dessen Nachfolge nach einigen Wirren an. Seine Mutter war Zubaida bint Yaquti ibn Tschaghri-Beg. Während seiner Regierungszeit ab 1094 gab es zahlreiche Machtkämpfe unter den Prinzen.

Berk-Yaruq bedeutet im Alttürkischen so viel wir „kräftiger Glanz“ bzw. „starke Helligkeit“. Als sein Vater starb 1092 starb, war er erst elf Jahre alt und nicht Befähigt zur Macht, zumal seine Halbbrüder und Onkel sich unaufhörlich gegen ihn auflehnten.

So musste er sich zunächst mit Terken-Chatun, der mächtigen Hauptgemahlin Malik-Schahs auseinandersetzen, die ihren eigenen vier- oder fünfjährigen Sohn Mahmud auf den Thron setzen wollte. Sie verheimlichte den Tod Malik Schahs und ließ  Berk-Yaruq mit einem Vorwand in Isfahan ins Gefängnis werfen. Sie wollte die Stadt erreichen, bevor die Nachricht über den Tod  veröffentlicht wurde. Aber sie kam zu spät. Unmittelbar nach dem Bekanntwerden setzten die Anhänger des ermordeten Wesirs Nizam al-Mulk Berk-Yaruq wieder frei und er wurde zum Sultan ausgerufen.

Die Wirren der Zeit führten dazu, dass er aus Isfahan nach Ray fliehen musste, da Terken-Chatuns Armee einen Aufstand geplant hatte. Im Januar 1093 schlugen seine Anhänger Terken-Chatuns Truppen bei Borudscherd und belagerten in der Folge Isfahan, was zu einer Waffenstillstandvereinbarung führte. Zwei Onkel Berk-Yaruqs, Ismail ibn Yaquti (Onkel mütterlicherseits, in Aserbaidschan) und Tutusch ibn Alp-Arslan (in Schaam) nutzen die Wirren und die Schwäche Berk-Yaruqs und verdrängten ihn aus den Gebieten westlich von Hamadan.

Nach Terken-Chatuns Tod im September/Oktober 1094 n.Chr. versuchte sich Berk-Yaruq in Isfahan die Macht zu ergreifen. Sowohl er als auch sein Halbbruder Mahmud hielten Einzug in der Stadt. Da Berk-Yaruq nur noch tausend Reiter um sich hatte, konnte er Mahmuds Ministern und deren übermächtigen Streitmacht gefangen genommen werden. Er sollte geblendet werden, was aber nicht vollstreckt wurde, da sein Halbbruder im November 1094 an Pocken starb. Berk-Yaruq wurde Befehlshaber der nunmehr gemeinsamen Truppen und stellte sich Tutusch ibn Alp-Arslan entgegen. Die zahlenmäßig überlegenen Truppen Tutuschs bröckelten auseinander und liefen in Scharen zu Berk-Yaruq über, da Tutusch seine Truppen grausam und rücksichtslos behandelte.

Der Aufstand eines dritten Onkels, des Statthalters Arslan-Arghun der Provinz Chorasan, wurde im Dezember 1096 durch dessen Ermordung beendet. Berk-Yaruq vertraute danach seinen jüngsten Halbbruder Ahmad Sandschar die bedeutsame Provinz an.

Mit seinem letzten Halbbruder Muhammad I. Tapar führte Berk-Yaruq zwischen 1098 und 1104 mehrfache Kräfte zehrenden Kriege. Dabei kam es zwischenzeitlich zum Verrat Berk-Yaruqs Truppen und der Hinrichtung seiner Mutter Zubaida-Chatun durch Muhammad I. Tapar. Er endete schließlich etwa ein Jahr vor Berk-Yaruqs Tod in einem Vergleich: Berk-Yaruq blieb zwar nominell Sultan, hatte aber kaum noch Macht, denn Muhammad I. Tapar wurden die westlichen Provinzen (Aserbaidschan, der Norden Iraks, Mosul, Schaam, Diyarbakir) zugesprochen. Die internen Streitigkeiten waren Hauptverantwortlich für den eingeleiteten Untergang der Seldschuken.

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