Bahauddin Walad
  Bahauddin Walad

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Baha'uddin Walad

??? - 1231 n.Chr.

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Bahauddin Walad, auch bekannt unter seinem eigentlichen Namen Muhammad ibn Husain Husaini, war ein angesehener persischer Prediger und Jurist aus Balch. Sein Vater war ebenfalls ein regional bekannter Gelehrter. Bahauddin war bis zu seiner Zeit einer der größten islamischen Dichter im Persischen. Dennoch ist er vor allem dafür berühmt, Vater von Dschalaleddin Rumi zu sein. Angeblich soll seine Herkunft auf Abu Bakr zurück zu führen sein.

Bahauddin Walad verließ mit seiner Familie Nischapur, wo sie lebten, um 1218 n.Chr. (nach anderen um 1211), für eine Pilgerfahrt [hadsch] und ließen sich danach in Anatolien in die Stadt "Karanda" (ehemals Rum) nieder, nachdem sie viele Orte der Region besucht haben. Hier auf wird der Beiname seines Sohnes ,"Rumi", zurückgeführt. Befragt, von wo nach wo er reise, erwiderte Bahauddin: „Von Allah nach Allah.“

In einer anderen Version verlassen sie die Region aus Furcht vor den mongolischen Horden. 1226 n.Chr. wird Bahauddin Großvater von Sultan Walad, dem Sohn Rumis.

1228 wechselten sie nach Konya, der damaligen Hauptstadt der Seldschuken. Er wurde vom Sultan Seljuk eingeladen, sich in Konya mit seiner Familie niederzulassen und an den Hochschulen der Stadt Theologie zu lehren. Er verstarb aber bereits 1231 n.Chr..

Bahauddin Walad wurden viele Fähigkeiten zugesprochen, u.a. auch hellseherische Fähigkeiten. Seine Antworten auf Fragen sind überliefert und zeigen einen sehr gelehrten Menschen. Wurde er z.B. gefragt, wo Gott sei, innerhalb oder außerhalb der Welt, antwortete Bahauddin: „Weder noch.“ Ein anderes Mal auf dieselbe Frage: „Sowohl als auch.“ Oder auch: „Diese Frage ist falsch gestellt. Ein Gott ist nur der, der über jede Unvollkommenheit, die dem Gottsein widerspräche, erhaben ist. Daß er an einem Ort sei, würde heißen, dass er an diesen Ort gebunden wäre, unfähig, diesen Ort zu schaffen. Du könntest ebenso gut fragen: ‚Wie kann ein Weißsein schwarz sein?‘“

Seine Kinder waren Alauddin Nuhann Walad, Muhammad Dschalaleddin Walad, Hussein und Fatima.

Erhalten sind seine Aufzeichnungen aus elf oder mehr Jahren seines Lebens in seinem Maarif (Erkenntnisse). Erst der Schweizer Orientalist Fritz Meier (1912-1998) machte ihn dem deutschsprachigen Leser in Auszügen zugänglich.

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