Ayyubiden
  Ayyubiden

Aussprache: ayyubiyuun
arabisch:
أيوبيون
persisch:
englisch: Ayyubid dynasty

1171-1252 n.Chr.

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Ayyubiden waren eine Dynastie, die hauptsächlich in Ägypten von 1171-1252 n.Chr. herrschte.

Mit dem Niedergang der Fatimiden begannen verstärkte Angriffe der Kreuzfahrer. Gegen diese riefen die Fatimiden die Zengiden zur Hilfe, die damals in Syrien herrschten. Diese entsandten Truppen unter Sirkuh nach Ägypten, der sich zum Wesir ernennen ließ. Nach seinem Tod wurde sein Neffe Saladin 1169 n.Chr. Wesir. Er bekämpfte und beendete 1171 n.Chr. die Dynastie der Fatimiden und begründete die Dynastie der Ayyubiden.

Unter Saladin wurde Ägypten neu organisiert und die Wirtschaft durch die Förderung von Landwirtschaft und Handel weiter gestärkt, um die wirtschaftliche Basis zur Abwehr der Kreuzfahrer aus Palästina zu legen. Bis 1181 n.Chr. wurde die Herrschaft über Syrien, Teile des Irak, den Jemen und Nubien ausgedehnt, so dass Saladin bis auf Bagdad die arabischen Kernländer regierte. Nach Festigung der Herrschaft besiegte Saladin die Kreuzfahrer am 4. Juli 1187 in der Schlacht bei Hattin bei Tiberias entscheidend und befreite Jerusalem. Im folgenden 3. Kreuzzug konnten die Kreuzfahrer zwar die Küstenstädte teilweise zurückerobern, doch die Ayyubiden konnten Jerusalem verteidigen.

Da Saladin vor seinem Ableben das Reich teilte, kam es zunächst zu Machtkämpfen, bei den sich al-Adil I. gegen al-Malik durchsetzen konnte. Zwar teilte auch al-Adil das Reich vor seinem Tod, doch konnte sein Nachfolger al-Kamil (1218–1238 n.Chr.) den Angriff von Kreuzfahrern auf Ägypten abwehren und den Kreuzzug Friedrichs II. (1228–1229 n.Chr.) durch Verhandlungen, bei denen das unbefestigte Jerusalem abgetreten wurde, beenden. Kurz vor seinem Tod konnte sich al-Kamil auch in Syrien durchsetzen.

Nach dem Ausbruch dynastischer Machtkämpfe gelang es al-Schalih (1240–1249) das Ayyubidenreich wieder zu vereinigen, wobei allerdings der Norden Syriens, die Teile des Irak und der Jemen endgültig verloren gingen. Jerusalem wurde erneut befreit und die Kreuzfahrer vertrieben.

Als während des 6. Kreuzzugs (1249–1254 n.Chr.) wieder Ägypten angegriffen wurde, fiel der faktisch letzte regierende Ayyubide Thuran Schah einer Verschwörung der Mamluken im Heer zum Opfer als er deren Einfluss einschränken wollte. Bis 1257 führte daraufhin Schadschar al-Dur als Regentin die Regierung, wobei sie den Mameluckenführer Aybak heiratete. Dieser erhob sich als al-Malik al-Muizz 1252 n.Chr. zum Sultan, beendete die Dynastie der Ayyubiden in Ägypten und begründete das Reich der Mamluken (1252–1517 n.Chr.).

Seitenlinien der Ayyubiden herrschten in Damaskus und Aleppo noch bis 1260 n.Chr., in Homs bis 1262 n.Chr. und in Hama bis 1341 n.Chr.. Daneben gab es auch noch ayyubidische Herrscher in Hasankeyf bei Batman in der heutigen Türkei.

Im Gegensatz zu den vorangegangenen Fatimiden und den folgenden Mamluken regierten die Ayyubiden keinen Zentralstaat. Vielmehr wurden die Söhne des Herrschers und andere Seitenzweige der Dynastie an der Verwaltung des oft gespaltenen Reiches beteiligt. Dies führte allerdings nach dem Tod eines Herrschers immer wieder zu Kämpfen um die Einheit des Gesamtreichs. Sie nannten sich stets König [al-malik].

Siehe: Ayyubidische Herrscher

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