.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Askese bedeutet in seiner arabischen Form "zuhd" sinngemäß der
"Verzicht auf weltliche Vergnügungen" oder "Verweigerung
fleischlicher Gelüste".
Sie wird im
Islam als Übung zur Selbstbeherrschung in regelmäßigen
Abständen ausgeführt, z.B. im
Monat
Ramadan oder im
Weihezustand [ihram] bei der
Pilgerfahrt [hadsch]. Bei den
Sufis bringt
der Begriff zudem die Gleichgültigkeit gegenüber weltlichen
Neigungen zum Ausdruck. Darüber hinaus bezeichnet er auch das
Unterlassen, also die Askese von
Sünden aus
Gottesehrfurcht [taqwa].
Askese wird auch als Verzicht auf die vergänglichen
irdischen Bequemlichkeiten und Wohltaten zu Gunsten des ewigen
Glücks im
Jenseits beschrieben, wobei der
Islam aber eine unnatürliche Askese vergleichbar dem
Mönchstum ablehnt.
Als ein Asket gilt jemand, der in der Erfüllung seiner
religiösen Verpflichtungen
standhaft ist und sich den Missgeschicken, die ihm
widerfahren, und den Übeln, die seinen Weg kreuzen,
widersetzt. Er ist mit allen Entscheidungen, die
ALLAH
für ihn trifft, und mit jedweder
Art und Weise, wie Er ihn behandelt, zufrieden. Daher wird die
Askese auch als eine Form der
Anstrengung [dschihad] bezeichnet. Ein Ziel der Askese
besteht darin, den Grundsatz zu verfolgen: Zu sterben
bevor man stirbt. Damit soll die innere Annäherung zu
ALLAH
erleichtert werden.
Eine gemeinschaftliche Askese wird in zahlreichen
Orden [tariqa]
angestrebt. Ein Leben hingegen in völligen Abgeschiedenheit,
wie es Askeseformen anderer Religionen lehren, lehnt der
Islam ab.