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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Arnun-Burg (arabisch Qalaat al-Schaqif Arnun), in den
Westlichen Welt auch als Burg Beaufort bekannt, ist die
Ruine einer historischen Burg im
Libanon.Sie liegt in der Bekaa-Ebene auf einer Höhe von
ca. 650 m und wurde vor 1139 n.Chr. erbaut. Von dem Hügel gibt
es einen Blick auf den Litani Fluss. Die ehemalige
Militärfestung ist an der Ostseite durch einen Abhang zum
Fluss geschützt. Auf der Nordseite wurde ein tiefer Graben in
den Fels geschlagen. Zwischen 1190 und 1240 wurde auf die
Nordseite mit einem Anbau erweitert und war über eine Mauer
mit der Hauptburg verbunden ist.
Erste Belege für Existenz der Burg liegen im Jahr 1139
n.Chr., als König Falko von Jerusalem (1092-1144) erobert. Er
ließ die Burg erweitern und die Verteidigungsanlagen
modernisieren. Die Burg lag strategisch wichtig mit Blick auf
die wichtige Handelsroute zwischen Tyros und
Damaskus. 1187 bis 1189 versuchten die Truppen von
Sultan Saladin die Burg zu erobern, scheiterten aber
mehrfach. Die Grafen von Sidon verteidigten die Burg bis 1190
n.Chr. Am 22. April 1190 wurde die Burg dann von
Muslimen erobert.
Während der
Kreuzzüge sollte Balian von Sidon die Burg 1240 n.Chr. vom
Ayyubiden Al-Salih Ismail zurückerhalten. Al-Salih Ismail
stand im Kampf mit seinem Neffen al-Salih Ayyub, und erhoffte
sich dadurch die Unterstützung der Kreuzfahrer. Aber die
Rückgabe scheiterte an den Soldaten in der Festung. Entgegen
dem Befehl Al-Salih Ismails, weigerten sie sich die Burg
kampflos an
Christen abzutreten. Al-Salih Ismail marschierte mit
seinem Heer auf die Burg zu, um seine Soldaten in der Burg zur
Herausgabe zu zwingen. Es kam allerdings zur Meuterei
innerhalb seiner eigenen Truppen, die sich weigerten gegen
andere
Muslime zu kämpfen, um
Christen zu unterstützen. Erst nach langen internen
Konflikten konnte die Burg übergeben werden.
Nach dem Mongolensturm war die Region verwüstet, so dass
die strategische Bedeutung der Burg geringer geworden war.
Daraufhin verkaufte Balian die Burg 1260 an den Templerorden.
Die nun folgenden Ausbauten hatten weniger militärischen
Charakter. In 1268 n.Chr. belagerten die aufstrebenden
Mamluken die Burg. Nach zehn Tagen Belagerung übergab der
Tempelorden die Burg am 15. April 1268 den Belagerern gegen
freien Abzug von Frauen und Kindern. Die Burg wurde von
Baibars wiederum als Militärstützpunkt ausgebaut.
Im 17. Jh. n.Chr. war die Burg unter KOntrolle des
libanesische Fürsten Fachr ad-Din II. bis die
Osmanen die Kontrolle übernahmen und den oberen Teil der
Burg zerstörten. 1782 n.Chr. eroberte der Gouverneur von
Akkon
die Burg und zerstörte weiterer Teile der Burg. 1837 wurden
der Rest von einem Erdbeben schwer beschädigt, so dass die
Ruine nicht mehr als Brug genutzt werden konnte. Sie Diente
Steinbruch, wobei viele Teile abgetragen wurden und erhaltene
Räumlichkeiten wurden als Stall genutzt.
Die Restaurierung der Runinen wurde 1920 unter der
Französischen Mandatsverwaltung begonnen und nach 1943 vom
unabhängigen
Libanon fortgeführt. 1982 war der Berg im Südlibanon
während der zionistischen Invasion erobert worden, so dass die
Ruinen wieder verfallen sind. Die Besatzer bauten
unterirdische Schützengräben, die teilweise noch erhalten
sind. Die Zionisten wurden aufgrund des zunehmenden
Widerstandes im Jahr 2000 vertrieben.
Diese militärische Niederlage wird in dem israelischen Film
"Beaufort" mit Bezug auf den
Westlichen Namen der Ruinen der Burg thematisiert.