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Die Amr Moschee gilt als die älteste
Moschee in der Region
Kairo
und ganz Afrika.
Der Name der
Moschee geht auf den Stifter
Amr
ibn Aas zurück. Sie wird daher auch Moschee des
Amr
ibn Aas genannt. Heutzutage wird sie aber vor allem
Amr-Moschee genannt, wohl auch um die Erinnerung an den
Gründer zu verdecken.
Der ursprüngliche Bau wurde 22
n.d.H.
(642/643 n.Chr.) von
Amr
ibn Aas, der Statthalter in
Ägypten
war,
gebaut. Nur wenige Jahre später ließ
Amr
ibn Aas den Vertreter
Imam Alis (a.) namens
Malik al-Aschtar ermorden.
Amr
ibn Aas war damals Statthalter und wollte sich selbst mit
der
Moschee ein Denkmal setzen. Die Stadt al-Fustat entstand
aus dem Feldlager, das
Amr
ibn Aas angelegt hatte.
Die
Moschee gilt als erste in
Ägypten
und im restlichen Afrika. Die
Moschee wurde mehrfach umgebaut bzw. nach Zerstörungen neu
aufgebaut. Der heute bestehende Bau geht auf 1796 n.Chr.
zurück.
Der ursprüngliche Ziegelbau von ca. 30 x 17 Metern aus dem
Jahr 22
n.d.H. (642/643 n.Chr.) existiert heute nicht mehr.
Die
Moschee hatte damals sechs Tore an drei Seiten. Erst 667
n.Chr. kam ein Innenhof dazu. 55
n.d.H. (673 n.Chr.) erhielt das Gebäude auch ein
Minarett. Eine weitere Ergänzung erfolgte 92
n.d.H. (711 n.Chr.) mit einer künstlerisch geformten
Gebetsnische [mihrab]. Bis 212
n.d.H. (827 n.Chr.) war der Gebäudekomplex derart
erweitert, dass die heutigen Ausmaße erreicht waren. Hinter
der
Gebetsnische [mihrab] gab es sieben Gebäudeteile
(Schiffe). Damals hatte die
Moschee auch vier
Minarette, die allerdings nicht mehr erhalten sind.
Der gesamte Baukomplex wurde beim Brand in al-Fustat 564
n.d.H. (1169) nahezu vollständig zerstört. Vier
Jahre später erfolgte der Wiederaufbau im Auftrag von
Sultan Saladin. Jener Bau hielt bis ins 18. Jh. n.Chr. war
dann aber irreparabel baufällig. Der regionale Anführer der
Mamluken namens Murad Bey Muhammad ließ die Reste
abreißen. 1796 n.Chr. wurde in seinem Auftrag ein Neubau errichtet. Seitdem verfügt die
Moschee nur noch sechs der ursprünglich sieben
Säulenreihen. Weitere Restaurationen wurden in der
Regierungszeit von Muhammad Ali und Abbas Hilmi II.
ausgeführt. Im 21. Jh. wird wiederum intensiv renoviert.
Der heutige Baukomplex steht auf einem 108 × 116 Meter
großen Grundriss und hat drei Eingänge und ein 32 Meter hohes
Minarett auf der Westseite. Der große Innenhof wird durch
mehrschiffige Arkadenhallen begrenzt; ein für die Region
typischer Baustil. In der Mitte des Hofes befindet sich
ebenfalls typisch das Brunnenhaus. Die Legende, dass jener
Brunnen mit dem
Zamzam-Brunnen in Verbindung stehen soll, gehört zu den
erfundenen Geschichten, mit denen der mit dem Namen der
Moschee in Verbindung stehende Unterdrückungscharakter
übertüncht wurde.
Im südöstlichen Iwan befindet sich eine Marmorsäule mit den
Inschriften
ALLAH,
Muhammad (s.) und eines
Sultans
der
Osmanen. Auch zu jener Säule wurde eine Legende von den
Märchenerzählern des Amr ibn Aas erdichtet: Demnach soll
Umar ibn Chattab (der
Kalif,
unter dem Amr ibn Aas
Ägypten
erobert hat) die Säule mit einem Hieb der Peitsche des
Propheten Muhammad (s.) von
Mekka
hierher versetzt haben. Dabei besaß
Prophet Muhammad (s.) überhaupt keine Peitsche.
In der Nordwestecke des Baukomplexes befindet sich das Grab
von
Abdullah ibn Amr ibn Aas.