.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Amen ist ein althebräisches Wort aus dem
Taurat und
ist eine Art Befürwortung eines
Bittgebets durch diejenigen, die das
Bittgebet verbal zu unterstützen suchen und sich der
Absicht des
Bittgebets anschließen. Im
Arabischen bzw.
islamischen Sprachgebrauch wird es in dem Sinn "so möge
ALLAH es
annehmen und geschehen lassen" verstanden.
Bei einem
gemeinsamen
Bittgebet spricht eine Person ein
Bittgebet laut aus, wie z.B. "Gott vergib uns", und die
anderen schließen sich dem
Bittgebet an, indem sie gemeinsam und stimmhaft "Amin"
rufen.
Anders ist es beim
Ritualgebet, worin das "Amin" eine kontroverse Funktion
hat: Während des
Ritualgebets sprechen
Sunniten nach der Verlesung der
al-Fatiha in den ersten beiden
Gebetsabschnitten [raka] ein "Amin", beim
Gemeinschaftsritualgebet [salat-ul-dschami] mit
stimmhafter Verlesung sogar gemeinschaftlich und
stimmhaft. Diese Praxis wird bei
Schiiten abgelehnt und ist dort nicht erlaubt, weil sie es als von
Muawiya eingeführte
Bida
(unzulässige Hinzufügung) verstehen. Begründet wird dies
auch damit, dass die Sure
Fatiha
im
Ritualgebet nicht mit dem Charakter eines
Bittgebet verlesen wird. Stattdessen wiederholen die
Mitbetenden an gleicher Stelle den ersten
Vers der
Fatiha
als Bekundung der
Dankbarkeit und als
Lobpreisverlesung [dhikr].
"Amin" ist einer der Begriffe, die in identischer Form im
Islam,
im
Christentum und im
Judentum verwendet werden. In den indischen Religionen
spielt "Om" eine ähnliche Rolle.