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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ali Kemal war ein Politiker und Journalist im
Osmanischen Reich. Er ist der Urgroßvater des späteren
Englischen Premierministers Johnson.
Er ist 1867 als Rıza Ali in
Istanbul geboren. Sein Vater war Mumcular Kâhyası Balmumcu
Ahmed Efendi aus Çankırı. Seine Mutter soll eine freigekaufte
Sklavin tscherkessischer Herkunft gewesen sein. In jungen
Jahren wurde er aufgrund schlechten Benehmens von der
Militärschule verwiesen. Mit 15 Jahren wurde er im Jahr 1882
in die Beamtenausbildung der Mülkiye-Schule aufgenommen.
Damals schrieb er Gedichte und Artikel unter dem Pseudonym
„Ali Kemal“, unter dem er später bekannt wurde. 1887 bis 1888
verbrachte er in Frankreich, um sein Französisch zu
verbessern. Unter dem Einfluss der französischen Kolonialisten
engagierte er sich gegen
Abdülhamid II. Deshalb wurde er zu einer neunmonatige
Haftstrafe verurteilt. Nach der Freilassung und wurde als
Beamter nach
Aleppo
versetzt. Dort schrieb er zwei Romane, İki Hemşire („Zwei
Krankenschwestern“) und Çölde Bir Sergüzeşt („Ein Abenteurer
in der Wüste“).
Obwohl es ihm verboten war, kehrte er nach
Istanbul zurück und floh nach Paris. Er schloss sich dort
den Jungtürken an. 1900 reiste er nach
Ägypten und heiratete die Schweizerin und Engländerin
Winifred Brun (1883-1909 n.Chr.). 1908 kehrte er nach
Istanbul zurück und schrieb Artikel für Tagesszeitungen.
Seine gegen die
Osmanen gerichteten Artikel führten dazu, dass er wiederum
nach Wien und London fliehen musste. Nachdem seine Frau
Winifred Brun kurz nach der Geburt seines Sohnes Osman Wilfred
Ali Kemal im September 1909 am Kindbettfieber gestorben war,
heiratete er 1912 eine Tochter des Müşiu Verri Zeki Pascha.
Mit dem Machtwechsel im
Osmanischen Reich bekann seine politisch Karriere. Unter
Damat Ferid Pascha wurde er in seinem ersten Kabinett
Bildungsminister, in seinem zweiten Kabinett Innenminister.Ali
Kemal konnte jetzt auch als Herausgeber verschiedener
osmanischer Tageszeitungen, darunter Sabah, Alemdar, Peyam und
später Peyam-Sabah agieren, in denen er im Wesentlichen die
Position der Kolonialisten wiedergab. Er positionierte sich
gegen die nationale Befreiungsbewegung unter
Mustafa Kemal Atatürk und sympathisierte offen für eine
Türkei unter britischem Mandat. Immer offener trat er als
Sprachrohr der englischen Besatzungsmacht auf.
Am 2. August 1919 begann er seine Arbeit in der Zeitung
Peyam-i Sabah und schlug dort aggressive Töne gegen die
Befreiungsbewegung an. So nannte er die Nationalbewegung unter
Atatürk „Schlangen“, „Witzfiguren“, „Banditen“ und verlangte
die Todesstrafe für
Mustafa Kemal Atatürk. Nach dem Sieg von
Mustafa Kemal Atatürk behauptete er, sich getäuscht zu
haben, und schlug gemäßigtere Töne an.
Am 4. November 1922 wurde Ali Kemal in einem Friseursalon
vor dem Tokatlıyan-Hotel in
Istanbul festgenommen und nach Izmit gebracht. Dort wurde
er auf Befehl von Nureddin Pascha im Rahmen einer Inszenierung
umgebracht, was später zu Kontroversen führte.
Das Begräbnis gestaltete sich schwierig, da die
Öffentlichkeit den in ihren Augen Verräter nicht in Izmit
begraben lassen wollte und sich die Verantwortlichen der
Friedhöfe sich weigerten, ihn aufzunehmen. Letztendlich wurde
er ohne Grabstein in der Nähe eines öffentlichen Friedhofs
begraben. Sein Grab wurde erst 1950 wiederentdeckt.
Der aus der ersten Ehe stammende Sohn Osman Wilfred Ali
Kemal floh daraufhin nach London und nahm dort den Namen
„Wilfred Johnson“ an. Dort heiratete er die Jüdin Charlotte
Johnson Wahl. Aus der Ehe entstammen vier Kinder. Der Älteste
ist der spätere englische Premierminister Boris Johnson.