.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ali ibn Isa
al-Kahhal
al-Baghdadi, latinisiert Jesu Haly, galt als der größte Augenarzt des Mittelalters.
Wie sein
Beiname beschreibt, stammt er aus
Bagdad. Dort lernte er
vor allem im Adhudi-Krankenhaus bei seinem Lehrer Abdullah ibn
al-Taiyib (gest. 1043 n.Chr.). Letzterer wird zuweilen als
nestorianischen Mönch vorgestellt.
In seinem Hauptwerk "Kitab Tadkirat al-Kahhalin"
(Erinnerungsbuch für Augenärzte) beschreibt
Ali ibn Isa
130 Augenkrankheiten und stellt 141 Heilmittel für Augenleiden
vor. Darin beschreibt er auch eine frühe Anwendung von
Mohnsaft und anderer Alkaloide zur lokalen Anästhesie am Auge.
Das Werke galt lange Zeit als die einzige Systematik zum
Thema. Es wurde 1904 in Leipzig ins Deutsche übertragen.
Julius Hirschberger (gest. 1925 n.Chr.), der "Ali ibn Isas
Erinnerungsbuch für Augenärzte" aus arabischen Handschriften
übersetzt und erläutert hat, wies darauf hin, dass Operationen
unter Betäubung zu den bekanntesten medizinischen Verfahren
des islamischen Kulturkreises gehörte und beklagt, dass die
praktizierte chirurgische Einschläferung (tanwim) den
Historikern der Medizin in der
Westlichen Welt unbekannt geblieben sei. Im
Istanbuler Museum für Geschichte der Wissenschaft und Technik
im Islam weist eine Erinnerungstafel darauf hin.