Abu Tib Mutanabi
  Abu Tib Mutanabi

Aussprache:
arabisch:
أبو الطيب المتنبّي
persisch:
englisch: Abu Tib Mutanabi

??? - 9.354 n.d.H.
ca. 915 - 965 n.Chr.

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Abut-Tayyib Ahmad ibn al-Husain ibn al-Hasan ibn Abdussamad al-Dschufī al-Kindi al-Kufi al-Mutanabbi, bekannt als Abu al-Tib al-Mutanabi bzw. Abu Tayyib al-Mutanabi war ein berühmter Dichter unter den Abbasiden.

Er hat durch seine Werke nachfolgende Generationen beeinflusst.

Er ist ca. 915 n.Chr. in Kufa in eine arme Familie geboren. 924 floh die Familie vor den Plünderungen der Qarmaten, die Kufa überfallen haben. Al-Mutanabi verbrachte zwei Jahre in Samawa, östlich von Kufa und war dort Schüler der Banu Kalb, die das Arabische und die Dichtkunst sehr gut beherrschten. 927 n.Chr. kehrte er nach Kufa zurück und wurde Dichter. Ende 928 verließ er Kufa und lebte fortan in Bagdad, wo er Lobredner von Muhammad bin Ubaidullah al-Alawi wurde. Danach verließ er Bagdad und lebte als reisender Dichter in Schaam.

In al-Ladhikiyya führte er einen Aufstand an, wobei er Unterstützung von den Banu Kalb erhielt. 933 wurde er von den ikhschididischen Truppen aus Homs geschlagen, verurteilt und inhaftiert, teil mit merkwürdigen Anschuldigungen. Aus dieser Zeit stammt auch sein Beiname al-Mutanabbi (der sich als Prophet ausgibt). Nach etwa zwei Jahren kam er frei und wurde wieder wandernder Dichter, zuerst 937 in Schaam und ab 939 als Lobdichter von dem Emir Badr al-Harschani in Damaskus, der ihn ca. zwei Jahre förderte. Nach Intrigen musste er in die Wüste fliehen. Erst im Jahre 948 fand er einen neuen Unterstützer in Aleppo. Der Hamdanide Saif ad-Daula förderte ihn neun Jahre. Daraufhin ging er nach al-Fustat und wurde Lobdichter des ichschididischen Fürsten Kafur, den er allerdings innerlich verachtete. Als er es nicht mehr aushielt, verfasste er eine bitterböse Satire über seinen Gönner und floh aus der Stadt am am 20. Januar 962 nach Kufa und dann nach Bagdad. 965 wurde er Hofdichter vom Wesir der Buwayhiden Ibn al-Amid in Arraghan. Kurz danach lockte der Sultan der Buwayhiden Abud ad-Daula in Fars ihn zu sich. Nach kurzer Zeit verließ er den Hof wieder und reiste nach Bagdad. Auf der Reise wurde er mit seiner Familie überfallen und starb im Kampf zusammen mit seinem Sohn im Spätsommer 965 n. Chr. (Ende Monat Ramadan Jahr 354 n.d.H.).

Sein Mörder soll Fatik bin Abu Dschahal al-Asadi, der ihn aus Rache über ein Schmähgedicht an seinem Stammesführer der Qarmaten getötet hat.

In seinen Gedichten sind seine Prägung durch Schiiten und seine Sympathien für Qarmaten erkennbar. Als Dichter mochte er die pessimistische Grundeinstellung der Qarmaten, die allerdings zur hoffnungsvollen Stimmung der Schiiten stand. In Analysen wird er daher oft als  zwiegespaltene Persönlichkeit beschrieben, was sich auch in anderen Lebenslagen äußerte.

Insgesamt soll al-Mutanabbi 326 Kassiden verfasst haben und sein Diwan enthält Lobgedichte, Selbstlob, Klagen, Satiren, Werbungen und Weisheiten, wobei drei Viertel seiner Werke Lobgedichte für seine Förderer sind.

Als Abu Tib Mutanabi dafür getadelt wurde, dass über die Angehörigen der Familie des Propheten nie ein Lobgedicht verfasst habe – beispielsweise in seinem Diwan – entgegnete er: „Ganz bewusst habe ich den Regenten nicht mit Lob bedacht, denn er war ein weithin leuchtendes und alles erfüllendes Licht. Wenn nämlich etwas in noch größerer Ferne strahlt, ist es bald auf sich allein beschränkt. Nur die Eigenschaften des Sonnenscheins lassen die falschen Erscheinungen verschwinden.“

In seinem Diwan, in dem er Abu al-Qasim Tahir ibn al-Hussain ibn Tahir al-Alawi lobt, sagt Abu Tib auch: „Er ist der Sohn des Gesandten Allahs und der Sohn seines Regenten. Wie die Erfahrung gelehrt hat, ähnelte er beiden sehr.“

Über sein Leben kursieren viele Anekdoten, die aber zumeist nach ihm verfasst worden sein dürften.

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