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Abut-Tayyib Ahmad ibn al-Husain ibn al-Hasan ibn Abdussamad
al-Dschufī al-Kindi al-Kufi al-Mutanabbi, bekannt als Abu al-Tib al-Mutanabi
bzw. Abu Tayyib al-Mutanabi war ein berühmter Dichter unter
den
Abbasiden.
Er hat durch seine Werke nachfolgende
Generationen beeinflusst.
Er ist ca. 915 n.Chr. in
Kufa
in eine arme Familie geboren. 924 floh die Familie vor den
Plünderungen der
Qarmaten, die
Kufa
überfallen haben. Al-Mutanabi verbrachte zwei Jahre in Samawa,
östlich von
Kufa
und war dort Schüler der Banu Kalb, die das
Arabische
und die Dichtkunst sehr gut beherrschten. 927 n.Chr. kehrte er
nach
Kufa zurück und wurde Dichter. Ende 928 verließ er
Kufa
und lebte fortan in
Bagdad,
wo er Lobredner von Muhammad bin Ubaidullah al-Alawi wurde.
Danach verließ er Bagdad und lebte als reisender Dichter in
Schaam.
In al-Ladhikiyya führte er einen Aufstand an, wobei er
Unterstützung von den Banu Kalb erhielt. 933 wurde er von den
ikhschididischen Truppen aus
Homs
geschlagen, verurteilt und inhaftiert, teil mit merkwürdigen
Anschuldigungen. Aus dieser Zeit stammt auch sein
Beiname al-Mutanabbi (der sich als Prophet ausgibt). Nach
etwa zwei Jahren kam er frei und wurde wieder wandernder
Dichter, zuerst 937 in
Schaam
und ab 939 als Lobdichter von dem Emir Badr al-Harschani in
Damaskus, der ihn ca. zwei Jahre förderte. Nach Intrigen
musste er in die Wüste fliehen. Erst im Jahre 948 fand er
einen neuen Unterstützer in
Aleppo.
Der
Hamdanide Saif ad-Daula förderte ihn neun Jahre. Daraufhin
ging er nach
al-Fustat und wurde Lobdichter des ichschididischen
Fürsten Kafur, den er allerdings innerlich verachtete. Als er
es nicht mehr aushielt, verfasste er eine bitterböse Satire
über seinen Gönner und floh aus der Stadt am am 20. Januar 962
nach
Kufa und dann nach
Bagdad.
965 wurde er Hofdichter vom
Wesir
der
Buwayhiden Ibn al-Amid in Arraghan. Kurz danach lockte der
Sultan der
Buwayhiden Abud ad-Daula in Fars ihn zu sich. Nach kurzer
Zeit verließ er den Hof wieder und reiste nach
Bagdad.
Auf der Reise wurde er mit seiner Familie überfallen und starb
im Kampf zusammen mit seinem Sohn im Spätsommer 965 n. Chr.
(Ende
Monat Ramadan Jahr 354
n.d.H.).
Sein Mörder soll Fatik bin Abu Dschahal al-Asadi, der ihn
aus Rache über ein Schmähgedicht an seinem Stammesführer der
Qarmaten getötet hat.
In seinen Gedichten sind seine Prägung durch
Schiiten und seine Sympathien für
Qarmaten erkennbar. Als Dichter mochte er die
pessimistische Grundeinstellung der
Qarmaten, die allerdings zur hoffnungsvollen Stimmung der
Schiiten stand. In Analysen wird er daher oft als
zwiegespaltene Persönlichkeit beschrieben, was sich auch in
anderen Lebenslagen äußerte.
Insgesamt soll al-Mutanabbi 326
Kassiden verfasst haben und sein Diwan enthält
Lobgedichte, Selbstlob, Klagen, Satiren, Werbungen und
Weisheiten, wobei drei Viertel seiner Werke Lobgedichte für
seine Förderer sind.
Als
Abu Tib Mutanabi
dafür getadelt wurde, dass über die Angehörigen der
Familie
des Propheten nie ein Lobgedicht verfasst habe –
beispielsweise in seinem Diwan – entgegnete er: „Ganz bewusst
habe ich den Regenten nicht mit Lob bedacht, denn er war ein
weithin leuchtendes und alles erfüllendes
Licht. Wenn nämlich
etwas in noch größerer Ferne strahlt, ist es bald auf sich
allein beschränkt. Nur die Eigenschaften des Sonnenscheins
lassen die falschen Erscheinungen verschwinden.“
In seinem Diwan, in dem er
Abu al-Qasim Tahir ibn al-Hussain
ibn Tahir al-Alawi lobt, sagt Abu Tib auch: „Er
ist der Sohn des
Gesandten Allahs und der Sohn seines
Regenten. Wie die Erfahrung gelehrt hat, ähnelte er beiden
sehr.“
Über sein Leben kursieren viele Anekdoten, die aber zumeist
nach ihm verfasst worden sein dürften.