 | Abu Hassan, Günstling des Kalifen (gesungen als Tenor)
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 | Fatime, seine Ehefrau (Sopran) |
 | Omar, ein Geldwechsler (Bass) |
 | Mesrur, Vertrauter des Kalifen (Sprechrolle) |
 | Zemrud, Zobeides Zofe (Sprechrolle) |
 | Kalif Harun al-Raschid (Sprechrolle) |
 | Zobeide, seine Gattin (Sprechrolle) |
Das Thema lehnt an eine Geschichte aus Tausendundeine
Nacht.
Carl Maria von Weber war in finanziellen Schwierigkeiten
und es war damals sehr leicht mit einem - meist verächtlichen
- Stück über
Muslime Geld zu verdienen. Sie liefen damals unter dem
Oberbegriff "Türkische Opern". Es dürfte daher auch kein
Zufalls sein, dass er im August 1810 mit dem "Chor der
Gläubiger" begonnen hat. Bereits am 12. Januar 1811 war das
Stück fertig. 1813 und 1822 fügte Weber noch einiges dazu.
Die Oper spielt in
Bagdad zur Zeit
Harun al-Raschids. Abu Hassan
ist tief verschuldet. Seine Gläubiger - allen voran Omar der
Geldwechsler - dringen in seine Wohnung ein und bedrängen ihn.
Omar will die Notlage Hassans ausnutzen, um an dessen Ehefrau
Fatime, die er begehrt, heranzukommen. Fatime ist eine kluge
Frau, die durch taktische Spielchen immer wieder einen
Aufschub der Schuldenrückzahlung bewirkt, ohne ihren Ehemann
untreu zu werden. Doch der Ehemann kann die wachsenden
Schulden nicht begleichen.
Daraufhin plant das Ehepaar auf Vorschlag der Ehefrau eine
List. Es sei üblich, dass der Kalif bei einem Todesfall den
Hinterbliebenen eine größere Summe auszahle, damit diese die
Bestattungskosten und Folgekosten für die Familie bestreiten
können. So gehen beide jeweils zum Kalifen
Harun bzw. zu seiner Ehefrau Zobeida und klage das Leid
des Verstorbene, damit beide abkassieren können. Als das
Kalifenehepaar sich jedoch austauscht, verstehen sie die
Situation nicht und gehen ihr nach, indem sie das Ehepaar
aufsuchen. Sie stellen sich tot. Der Kalif fragt, wer zuerst
gestorben ist, um den anderen auszuzahlen und setzt für diese
Recherche zusätzliches Gold aus. Daraufhin wacht der Ehemann
auf und behauptet er wäre zuerst gestorben und kurz darauf
steht seine Ehefrau auf. Das Kalifenpaar verzeiht beiden und
lässt ihnen das Geld zukommen.
Im 21. Jahrhundert, als es wieder modern wurde, die Kunst
gegen den
Islam
einzusetzen, wurden auch solche Theaterstücke in neuem Gewandt,
und dann mit deutlich islamfeindlichem Anstrich,
wieder auf die Bühnen Deutschlands gebracht.