Abdulmumin
  Abdulmumin ibn Ali

Aussprache: abd-al-mu-minibn ali
arabisch:
عبد المؤمن بن علي
persisch:   
عبد المؤمن بن علي
englisch: Abd al-Mu'min bin Ali

ca. 1094 - 1163  n. Chr.

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Abdulmumin war erster Kalif der Almohaden-Dynastie.

Abdulmumin ibn Ali ibn Makluf ibn Dschala al-Khumi entstammte einem Zanatastamm aus der Gegend von Tlemcen. 1117 n.Chr. schloss er sich in Bidschaya Ibn Tumart an, der unter den Masmudastämmen des Hohen Atlas seine Theologie verbreitete. Als selbsternannter Mahdi bildete er nach 1121 den Bund der Almohaden für den Kampf gegen die Almoraviden.

Er war schon zu Lebzeit von Ibn Tumart wichtiger militärischer Führer der Almohaden. Ibn Tumart hatte ihn zum Nachfolger ernannt. Dennoch wurde der Tod von Ibn Tumart drei Jahre geheim gehalten, so dass Abdulmumin seine Herrschaft festigen konnte. Offiziell gilt 1130 n. Chr. als Beginn seiner Herrschaftszeit. Nach der Sicherung der Führungsrolle begann Abdulmumin 1140 n.Chr. mit der Unterwerfung Nordmarokkos. Nachdem der almoravidische Söldnerführer Reverter 1144 gefallen war, verloren die Almoraviden ihre wichtigste militärische Stütze, da ein Großteil der Truppen zu den Almohaden überlief. 1145 erlitten die Almoraviden unter Taschfin ibn Ali bei Oran eine schwere Niederlage. Mit der Eroberung von Fes (1146) wurde ganz Nordmarokko beherrscht. Im Jahr 1147 stürmten die Almohaden Marrakesch und stürzten die Almoraviden. Als es in der Folgezeit zu Aufständen gegen die Almohaden kam, wurden diese blutig niedergeschlagen. Die Herrschaft der Almohaden galt als sehr brutal.

1149 n.Chr. vernichtete Abdulmumin die Bargawata und gründete in Rabat ein großes Heerlager. In der Folgezeit eroberte er das Hammadidenreich (1151) und besiegt die vereinigten Beduinen der Banu Hilal bei Bourgie. Sie wurden teilweise nach Marokko  umgesiedelt. Nach der Organisation der Eroberungen in Algerien wurde 1159 und 1160 n.Chr. mit ca. 200 000 Mann das Reich der Ziriden in Ifriqiya erobert und die Beduinen erneut geschlagen. Auch Tripolitanien geriet unter almohadische Herrschaft, womit der Maghreb erstmals vereinigt war. Durch Handelsverträge mit Genua, Pisa, Venedig, Sizilien und Marseille wurde der Handel mit den europäischen Handelszentren im Mittelmeerraum organisiert.

Schon 1146 begannen die Almohaden unter Abdulmumin mit der Unterwerfung Andalusiens, die sich aber durch den Widerstand von Ibn Mardanisch verzögerte und erst unter einem späteren Nachfolger Abu Yaqub Yusuf I. abgeschlossen werden konnte. Abdulmumin zog noch 1161 n.Chr. nach Andalusien bevor er 1163 in Rabat starb und in Tinmallal/Tinmal neben Ibn Tumart beigesetzt wurde. Sein ältester Sohn und Nachfolger Muhammad wurde nach kurzer Regentschaft 1163 wieder abgesetzt, bevor Abu Yaqub Yusuf I. (1163–1184) das Reich der Almohaden weiter sichern konnte.

Unter Abdulmumin begann eine umfangreiche Bautätigkeit im ganzen Reich, wobei vor allem die Errichtung der Kutubiyya-Moschee in Marrakesch und der Moschee in Tinmallal/Tinmal (1153–1154) hervorzuheben ist.

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