Abbasa
  Abbasa

Aussprache:
arabisch:
العباسة بنت المهدي
persisch:
englisch: Abbasa bint al-Mahdi

??? - ??? n.d.H.
765
- 803 n.Chr.

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Abbasa bint al-Mahdi war die Tochter des abbasidischen Kalifen Mahdi ibn Mansur und Halbschwester von Harun al-Raschid und Hadi.

Ihre Mutter war eine der Ehefrauen namens Rahim. Ihr Vater Mahdi ibn Mansur wurde Kalif als sie zehn Jahre alt war. Als Abbasa jung war, arrangierte ihr Vater ihre Heirat mit dem Offizier aus dem Haus der Abbasiden Muhammad ibn Sulayman ibn Ali, der langjähriger Gouverneur von Kufa und Basra war. Ihr Mann starb jedoch im Jahr 789 n.Chr. und Abbasa wurde früh Witwe. Während der Regierungszeit ihres Bruders Harun al-Raschid heiratete sie erneut ein anderes Mitglied der Familie der Abbasiden namens Ibrahim ibn Salih. Doch auch er starb 792 n.Chr., sodass sie wiederum Witwe war.

Harun al-Raschid fühlte sich selbst zu Abbasa hingezogen, obwohl sie seine Schwester war. So soll er eine Heirat mit dem Barmakiden Dschafar ibn Yahya Barmaki arrangiert haben, damit Abbasa in seiner Nähe blieb. Gleichzeitig soll er aber Dschafar die Beziehung zu ihr verboten haben. Abbasa soll sich aber in den arrangierten Ehemann verliebt haben.

Abbasas Name wird oft im Zusammenhang mit dem Untergang der Barmakiden genannt, da sie eine Affäre mit dem Barmakiden Dschafar ibn Yahya Barmaki gehabt haben soll, wofür er 803 n.Chr. geköpft wurde.

Nachts wurde eine Sklavin in Dschafars Schlafzimmer geschickt, und Abassa nahm eines Abends den Platz der Sklavin ein. Ihr Mann war überrascht. Abassa wurde schwanger und brachte heimlich Zwillinge zur Welt. Die Zwillinge sollten in Mekka aufwachsen. Harun erfuhr schließlich von der Beziehung und ließ Dschafar töten. Abassa wurde entweder getötet oder ins Exil geschickt. Allerdings sind die Berichte meist wenig schlüssig und stammen aus der Feder von Hofschreibern der Abbasiden, die den Skandal zu verharmlosen suchten.

Zuweilen wird auch der gesamte Wahrheitsgehalt der Geschichte angezweifelt. Einige Quellen nennen die Geliebte Dschafars nicht Abbasa, sondern Maimuna bzw. Fakhita, die zwei weitere Schwestern Haruns sein sollen. Tabari kennt das Ereignis überhaupt nicht. So ist zu vermuten, dass die Barmakiden von Harun al-Raschid entmachtet worden sind und jene Geschichte nachgeschoben wurde.

In der Neuzeit fand die Liebesgeschichte zwischen Abbasa und Dschafar Eingang in die europäische Literatur, wie im französischen Roman Abbasa (1753), in "Les nuits de Bagdad" (1904) von Aimé Giron und Albert Tozza und in "Der Tod der Barmekiden" (1897) von Paul Scheerbart.

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