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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Abbasa
bint al-Mahdi war die Tochter des
abbasidischen
Kalifen
Mahdi ibn Mansur und Halbschwester von
Harun al-Raschid und
Hadi.
Ihre Mutter war eine der Ehefrauen namens Rahim. Ihr Vater
Mahdi ibn Mansur wurde
Kalif als sie zehn Jahre alt war. Als Abbasa jung war,
arrangierte ihr Vater ihre Heirat mit dem Offizier aus dem
Haus der
Abbasiden Muhammad ibn Sulayman ibn Ali, der langjähriger
Gouverneur von Kufa und
Basra war. Ihr Mann starb jedoch im Jahr 789 n.Chr. und
Abbasa wurde früh Witwe. Während der Regierungszeit ihres
Bruders
Harun al-Raschid heiratete sie erneut ein anderes Mitglied
der Familie der
Abbasiden namens Ibrahim ibn Salih. Doch auch er starb 792
n.Chr., sodass sie wiederum Witwe war.
Harun al-Raschid fühlte sich selbst zu Abbasa hingezogen,
obwohl sie seine Schwester war. So soll er eine Heirat mit dem
Barmakiden
Dschafar ibn Yahya Barmaki arrangiert haben, damit Abbasa
in seiner Nähe blieb. Gleichzeitig soll er aber
Dschafar die Beziehung zu ihr verboten haben. Abbasa soll
sich aber in den arrangierten Ehemann verliebt haben.
Abbasas Name wird oft im Zusammenhang mit dem
Untergang der
Barmakiden genannt, da sie eine Affäre mit dem Barmakiden
Dschafar ibn Yahya Barmaki gehabt haben soll, wofür er 803
n.Chr. geköpft wurde.
Nachts wurde eine Sklavin in
Dschafars Schlafzimmer geschickt, und Abassa nahm eines
Abends den Platz der Sklavin ein. Ihr Mann war überrascht.
Abassa wurde schwanger und brachte heimlich Zwillinge zur
Welt. Die Zwillinge sollten in
Mekka aufwachsen. Harun erfuhr schließlich von der
Beziehung und ließ
Dschafar töten. Abassa wurde entweder getötet oder ins
Exil geschickt. Allerdings sind die Berichte meist
wenig schlüssig und stammen aus der Feder von
Hofschreibern der
Abbasiden, die den Skandal zu verharmlosen suchten.
Zuweilen wird auch der gesamte Wahrheitsgehalt der
Geschichte angezweifelt. Einige Quellen nennen die Geliebte
Dschafars nicht Abbasa, sondern Maimuna bzw. Fakhita, die
zwei weitere Schwestern
Haruns sein sollen.
Tabari kennt das Ereignis überhaupt nicht. So ist zu
vermuten, dass die
Barmakiden von
Harun al-Raschid entmachtet worden sind und jene
Geschichte nachgeschoben wurde.
In der Neuzeit fand die Liebesgeschichte zwischen Abbasa
und
Dschafar Eingang in die europäische Literatur, wie im
französischen Roman Abbasa (1753), in "Les nuits de Bagdad"
(1904) von Aimé Giron und Albert Tozza und in "Der Tod der
Barmekiden" (1897) von Paul Scheerbart.